Was kann man von welcher Membran erwarten?
Im Trailrunningbereich gibt es verschiedenste Materialien und Membranen, von denen ein Großteil der Funktionalität einer Jacke abhängt.
Hier ein kurzer -bei weitem nicht vollständiger- Überblick:
Nicht wasserdicht sind die folgenden Gewebe:
Aeroflyte – sehr weicher Griff, leicht und sehr gute Atmungsaktivität. Nicht wirklich winddicht, aber wasserabweisend, fühlt sich an wie Fallschirmseide…
z.B. Montane Trail Star Jacke.
Pertex Quantum – sehr weicher Griff, leicht und recht reißfest (z.B. Inov8 Raceelite 105), etwas weniger „stoffartig“ als Aeroflyte, dafür auch deutlich winddichter.
Noch etwas leichter ist Quantum GL.
AdvancedSkin Shield – Winddicht und extrem leicht, allerdings sehr stark knisternd. Findet Verwendung z.B. bei der Salomon Fast Wing Hoodie.
Ein Sonderfall ist die Windstopper-Serie von Gore. Diese besitzt eine Membran und ist dadurch von vornherein schon dichter als die oben genannten Gewebe.
Windstopper Active Shell – absolut winddicht, stark wasserabweisend, aber keine so hohe Wassersäule wie GoreTex, dafür größere Poren als dieses. Sehr gute Atmungsaktivität, meist auch mit getapten Nähten verarbeitet.
Nachdem es eine Membran ist die auf verschiedenen Stoffen angebracht werden kann, kann das Gewebe recht dünn sein (Gore Fusion AS Jacke, Gore X-Run Ultra Light Weste) oder auch recht solide (Gore X-Running AS Jacke).
Windstopper Softshell – absolut winddicht, stark wasserabweisend, weicherer Stoff als Active Shell, aber auch wärmer und schwerer. z.B. Gore X-Run Ultra SO Light Laufjacke.
Kurz: Active Shell eher für den Sommer, Softshell eher Übergangszeit/ Winter.
Wasserdichte Membranen/ Stoffe:
GoreTex Active Shell (z.B. Salomon Minim GT) und GoreTex Active (Gore Air GT AS, Gore X-Running 2.0) , keine Ahnung ob die beiden Membranen identisch sind. Die Active Shell istin jedem Fall die ältere Ausführung.
Beide sind deutlich „steifer“ als die Windstopper Active Shell, fühlen sich aber auch mehr nach Stoff an und wirken wesentlich robuster.
Pertex Shield+ – Leichter als Pertex Shield, mit zunehmender Körperfeuchtigkeit steigert sich auch die Atmungsaktivität der PU-Membran – wie immer das Pertex auch macht.
Ich empfinde diese Membran/ Stoff als deutlich „folienartiger“ und weniger „stoffig“als sowohl GoreTex Active wie auch Windstopper Active Shell.
Dafür ist er aber auch ein deutlich kleiner packbar.
Die gesteigerte Atmungsaktivität kann ich so aber nicht nachvollziehen.
Verwendet wird sie z.B. in der Montane Minimus – Serie.
Barrier WxB 2.5 – 2,5 lagiges Stretchgewebe mit 20000mm Wassersäule sowie sehr guter Atmungsaktivität. Das Gewebe fühlt sich sehr weich an, vor allem ist es extrem dehnbar.
Meines Wissens findet das Gewebe nur bei Pearl Izumi Verwendung, z.B. bei dem Pearl Izumi Ultra Barrier WXB Jacket.
AdvancedSkin Dry 2.5L – 2,5 lagiges Gewebe von Salomon, das z.B. in der beliebten Salomon Bonatti WP steckt. Zu diesem Material habe ich keine Erfahrungen.
Daneben gibt es natürlich noch extrem viele weitere Stoffe und Membranen.
Grundsätzlich gilt aber immer:
Sie fußen auf dem Prinzip der Diffusion , d.h. es findet ein Austausch der Luftfeuchtigkeit von viel nach wenig Luftfeuchtigkeit statt. Am Besten funktioniert es daher, wenn die Luft möglichst trocken ist. Das ist aber bei Regen eher selten der Fall…
Daher kann der Körper auch bei der besten Membran bei Regen nicht völlig trocken werden. Im tropischen Klima dürfte der Unterschied am kleinsten sein, da funktionieren Membranen dann nicht wirklich.
Laut Gore sollte die Außentemperatur mindestens 15°C niedriger liegen als die Innentemperaturum den notwendigen osmotischen Druck zu erzeugen. Sprich bei 37°C Körpertemperatur sollte die Außentemperatur bei max. 22°C liegen, damit eine Membran gut arbeiten kann.