Türchen 24: Hoka One One Clifton 2 vs Salomon Sense Propulse 

Heute geht das letzte Türchen des trailgierig-Adventskalenders auf.

Und worüber freut sich ein Läufer mehr als über Schuhe? Eben. Über zwei Paar Schuhe! Darum heute eine Vorstellung bzw. ein Vergleich zwischen zwei ähnlichen und doch grundverschiedenen Schuhen.

Den Hoka One One Clifton 2 und den Salomon Sense Propulse.

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Beides sind ohne Frage etwas „spezielle“ Schuhe, wobei ich andererseits auch überrascht war, wie „normal“ sie sind. Aber eines nach dem Anderen…

Von Salomon wird der Sense Propulse als „Citytrail“ Schuh vermarktet, will heißen dass er sowohl auf Asphalt wie auch auf leichten Trails sein Revier findet. Andere „Citytrail“ Schuhe von Salomon sind z.B. der (von mir geliebte) Sense Pro und der X-Scream. Beides gute Schuhe für Feld- und Waldwege.
Im Straßenbereich bietet Salomon leider kein ähnliches Modell wie den Clifton an, aber er ist definitiv asphalttauglich.

Hoka vermarktet den Clifton als Trainingsschuh für die Straße. Aber er macht auf geschotterten Feldwegen eine ebenso gute Figur. Im Trailbereich gibt es natürlich von Hoka deutlich mehr (der Stinson wäre z.B. direkt vergleichbar- aber den hab ich eben nicht!).
Ich denke es ist trotzdem kein Äpfel mit Birnen -Vergleich.

Maße:
Salomon: 30mm (Ferse) 24mm (Vorderfuß), damit 6mm Sprengung
Hoka: 29mm (Ferse) 24mm (Vorderfuß), also 5mm Sprengung

Auf den ersten Blick daher ziemlich ähnliche Maße. Beides sind Schuhe mit extrem dicker Sohle. Dazu besitzen beide eine „Rocker-Geometrie“, also eine „gerundete“ Sohle die einen schnell auf den Mittelfuß befördert.

Beides sind Neutralschuhe.

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ähnliche Bauweise

Die Sohle ist beim Salomon etwas traillastiger ausgelegt, aber zumindest optisch kein wahnsinniger Unterschied.
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Deutlich größer ist der Unterschied auf der Waage…

1oog Unterschied pro Schuh auf der Waage (selbe Größe) sind schon eine ganze Menge. 246g zu 346g. Da bewegt jeder Fuß während eines HM eine ganze Tonne mehr Gewicht.

Dazu besitzen beide eine etwas unterschiedliche Charakteristik.
Die Clifton 2 sind gut gedämpft, aber bei weitem nicht so stark wie man es dem Aussehen nach erwartet. Ich habe sie ungefähr auf dem Niveau von Asics GT2000-3 oder Asics Gel Kayano 21 empfunden. Beides zwar stark gedämpfte Schuhe, aber der Clifton geht nicht darüber hinaus.
Allerdings muss man sagen, dass der Kayano 21 auch 357g auf die Waage bringt (ok, ist auch ein Stabilschuh mit starker Pronationsstütze).

Die Salomon Sense Propulse sind etwas schwächer gedämpft, zumindest im Mittel-/Vorfußbereich.  Ich würde sie in der Nähe des Salomon X-Scream einsortieren. In der ersten Läufen hatte ich das Gefühl, dass sie nicht wirklich Komfortwunder bieten. Die EVA-Zwischensohle erschien mir sehr hart. Wer hier einen „Hoka“ erwartet wird enttäuscht.

Inzwischen bin ich die Schuhe gleichzeitig für ein paar km gelaufen, was dank der ziemlich identischen Höhe recht unproblematisch war.
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Da empfand ich die Unterschied seltsamerweise geringer. Die Propulse sind für mich dennoch umkomfortabler und schlechter gedämpft. Den Gewichtsunterschied habe ich auf dem kurzen Stück nicht wirklich bemerkt. Vom Abrollen her sind sie, dank Rocker, ziemlich gleich.

Für mich stellt sich mir beim Propulse die Frage weshalb ich die Nachteile dieser Bauhöhe brauche (Hoher Stand, Mehrgewicht), ohne die Vorteile der Dämpfung zu bekommen. Ein X-Scream läuft sich zumindest als Mittel-/ Vorfußläufer nicht umkomfortabler, er hat auch eine sehr ähnliches Sohlenprofil und er hat nur 320g, ist flacher und billiger.
Das zugegeben tolle Schnürungssytem hat er genauso.

Mit beiden Schuhe habe ich inzwischen 3 bzw. 4 Läufe gemacht, der Salomon eher kürzere, da ich mit dem Laufgefühl nicht wirklich klar kam und außerdem Blasen bekommen habe, der Hoka hat mich jetzt auf 3 Läufen begleitet und selbst der erste (10km) Lauf blieb ohne Blasen.
Gestern war er auf meinem langen Lauf dabei (26,5km), völlig ohne Probleme. Es lag zumindest nicht an den Füßen, dass es am Ende etwas zäher wurde (eher an den Waden).

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Dem Salomon muss man aber seine geniale Schnellschnürung zugestehen, während der Hoka nur normale Bändel besitzt. Darüber hinaus besitzt der Propulse eine Art „Rockplate“ um das durchdringen von Steinen zu unterbinden.

Was die Haltbarkeit angeht, kann ich nach 30 bzw. 40km noch keine Prognose abgeben.

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Beim Clifton 2 sieht man aber bereits deutliche Abnutzungsspuren auf dem weißen Teil der Sohle. Das ist im Unterschied zum roten Material nämlich kein Gummi sondern eher die EVA-Zwischensohle. Keine Ahnung weshalb Hoka gerade diese beiden Ecken unter dem Vorderfuß so „ungeschützt“ lässt.

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Abnutzungen oben links am EVA-Schaum

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Fazit:

Salomon Sense Propulse:
Hier erschließt sich mir der Sinn nicht ganz. Zwar relativ ordentlich  gedämpft, aber das bei hohem Stand und hohem Gewicht.
Positiv muss ich das Schnürsystem und die haltbare Sohle erwähnen, aber da hat Salomon auch andere Modelle die all das bei weniger Gewicht liefern.

Hoka One One Clifton 2:
Gut gedämpfter, leichter Schuh für (Strassen-) Trainings und Rennen.
Ich denke mal, er wird mich auch auf den nächsten langen Läufen begleiten, evtl. auch mal bei einem 10km Rennen oder HM (wobei ich da wohl eher den Saucony Fastwitch wählen werde).

Damit ist das letzte Türchen des trailgierig-Adventskalenders geöffnet. Ich hoffe er hat euch gefallen und ihr habt etwas Interessantes gefunden.

Die nächsten Reviews sind bereits in Arbeit, also bleibt dabei…

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