Review der Polar M400

Hier eine kurze Review einer weiteren GPS-/ Pulsuhr, der Polar M400.
Sie ist im Verhältnis zur Fenix 3 deutlich kleiner und auch für schlankere Arme gut tragbar.
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Sie ist eher eine Uhr für Läufer und Radfahrer, als für Trailrunner, da ihr die barometrische Höhenmessung und die Navigationsfunktionen (größtenteils) fehlen. Trotzdem wollte ich sie einfach mal testen,  da Polar den Ruf hat sehr genaue GPS-Daten zu liefern.
Die M400 lässt sich über den PC einrichten, hier lassen sich auch verschiedene Aktivitätsansichten konfigurieren.

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Pace, Distanz, HF und Timer
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typisch Polar: HF + Zone
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aktuelle Höhe, An- und Abstieg (über GPS)
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Time in Zone
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Back-to-start: Die einzige Navigationsfunktion

Daneben hat die M400 noch einen Aktivitätstracker, eine Timerfunktion (Intervalltimer und Zielzeitschätzung) sowie einen Fitness-Test, der im Ruhezustand (liegend) den Fitnesszustand und die VO2-max schätzt äääähhhhmmm…. ermittelt…

Naja, der VO2 max liegt doch ein gutes Stück von dem entfernt, was Garmin Fenix 3 und Suunto Ambit 3 so sagen. Vo2 max von 55 trotz grippalem Infekt ist wohl zu hoch (auf den anderen beiden sonst 46 -49).

Die Uhr wird über 5 Knöpfe bedient:
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Die Übertragung läuft über einen eingebauten Micro-USB- Anschluss auf der Unterseite. Bei den älteren Modellen ist der Anschluß von einer Gummikappe geschützt, bei den neueren Modellen fehlt diese.
Eigentlich empfinde ich Micro-USB-Anschlüsse als Vorteil, da man so auf Reisen nie groß nach einem Ladekabel suchen muss. Hier ist der Anschluss aber das größte Problem der Uhr – wie auch auf den meisten Rezensionen bei Amazon zu lesen ist.

Der Anschluss ist wohl extrem korrosionsanfällig (darum haben sie den Gummistöpsel nun weggelassen, damit der Anschluß besser trocknen kann), allerdings dringt so natürlich Schweiß ein.  Ich habe zwar (augenscheinlich) keine Korrosion, allerdings trotzdem jede Menge Wackelkontakte beim anschließen eines Kabels.

Außerdem sitzt die Micro-USB- Buchse eher locker im Gehäuse.
IMG_7069IMG_7070Die Uhr ist trotzdem noch bis 3atm („30m“) wasserfest (was im Uhrenjargon allerdings „am Besten maximal zum Duschen anbehalten“ bedeutet…, Schwimmen wird erst ab 5 atm („50m“) empfohlen, untertauchen ab 10atm (100m) und Sporttauchen dann ab 20atm (200m).
Sie besitzt auch keinen Schwimmmodus (aber Laufen, Radfahren und „sonstiger Outdoor-“ bzw. „sonstiger Indoorsport“), damit steht sie auch eher in Konkurrenz zur Suunto Ambit 3 Run, bzw. den Garmin Forerunner 2XX-Modellen.

Genauigkeit:
Die Uhr hat ein recht genaues GPS, größere Abweichungen konnte ich nicht beobachten. Sie liegt durchaus auf dem Niveau von Suunto und  Garmin, aber ich fand die Tracks jetzt auch nicht besser. Sie scheinen etwas geglätteter zu sein, vermutlich findet hier kein 1s-Tracking statt.
Die Pace erschien mir als genauer als die der Fenix 3, vor allem wenn man in ein Waldstück einläuft. Hier sackt die Pace der Fenix 3 stark ab, die M400 nur leicht. Allerdings kann das auch daran liegen, dass die Pace überhaupt sehr träge reagiert. Läuft man schnell los, so schraubt sich die Pace hier nur langsam auf den echten Wert…
Bei der Fenix 3 habe ich das „Problem“ jetzt mit einem Footpod gelöst, den ich bei Intervall- und Bahnläufen nutze (immer wenn die genaue Pace eben wichtig ist). Das funktioniert recht gut und unter problematischen Bedingungen genauer als Pace über GPS.

Die Streckenlänge ist ebenfalls ok. Was leider extrem abweicht ist die Höhendifferenz. Die ist wirklich nur ein grober Anhaltspunkt und vielleicht bei einem recht konstanten Bergauf- oder Bergablauf zu gebrauchen. Auf welligem Terrain sind die Werte viel zu gering. Die Ambit 3/ Fenix 3 zeigt teilweise 100 -200% (!) mehr an.

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M400 (gelb) im Rahmen der Ungenauigkeit der anderen Uhren

Man kann die Uhr auch mit dem Smartphone pairen und Notifcations darüber empfangen, was ganz gut funktioniert.
Die Bedienung der M400 ist recht simpel, es gibt ja auch nicht allzu viele Funktionen.

Navigation
Außer der Back -to-start -Funktion gibt es keine Navigationsfunktionen, man kann weder einen WP setzen noch eine festgelegte Route ablaufen (man kann aber natürlich eine gelaufene Route auf dem Rechner als GPX speichern).
Eine Kartendarstellung gibt es nicht.
Die Back-to-start – Funktion bringt einen leider nur per Luftlinie zum Start zurück, was im Gebirge nicht ganz die ideale Lösung ist….

Was die M400 sehr attraktiv macht, ist ihr günstiger Preis. Sie ist mit passendem Brustgurt (BT) bereits unter €150 zu bekommen, ohne Brustgurt sogar schon ab €119
(Amazon 25.4.16). Als Kundenrückläufer in den „Warehouse Deals“ sogar bereits für deutlich unter €90.

Hauptproblem der Uhr ist aber der Anschluß über Micro-USB. Hier wird klar, weshalb Polar für die V800 einen Anschluss mit speziellen Kontakten am Gehäuse gewählt hat.

Fazit
Günstige Uhr für reine Läufer oder sparsame Trailrunner die auf Höhen- und Navigationsfunktionen verzichten können.
Ohne das Problem mit dem Stecker hätte die Polar M400 den „für Sparfüchse“- Award von mir bekommen.

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