Das ideale Bergstativ – Teil 3 – Review des Rollei Urban Traveller

[Werbung – naja, ich habe mir das Stativ selbst bei Rollei vor 9 Monaten im Sale gekauft, daher tatsächlich ein absolut unabhängiger Erfahrungsbericht, trotzdem markiere ich hier mal als „Werbung“, einfach um safe zu sein]

Das Rollei Urban Traveller Carbon ist inzwischen bei Rollei nicht mehr auf der Homepage zu finden, im Handel ist es aber noch verfügbar – das ist schade, da es wirklich ein extrem durchdachtes Stativ ist, aber der Reihe nach…

Gerade mal 1124g – tutto completti, inkl. Kopf, Spikes und Gummifüßen

Das Urban Traveller ist mit 128 cm maximaler Höhe nicht gerade riesig, aber üblicherweise ausreichend, es besitzt 3 Auszüge und keine Mittelsäule.
Der Durchmesser ist mit 22 – 19 – 16 – 13mm ok für ein solches Stativ.
50cm Packlänge

Da es keine Mittelsäule besitzt, lässt es sich sehr bodennah absenken.

Das Stativ hat eine fixen, nicht wechselbaren Kugelkopf, das liegt an dessen spezieller Konstruktion, er bildet nämlich an der Basis zusammen mit der Stativschulter eine Nivelliereinheit.

Durch den breiten Knebel lässt sich der Kopf nivellieren

Stativkopf

Der Kopf gehört zum durchdachtesten, was ich in dieser Größe jemals gesehen habe, da ist natürlich zum einen die Nivelliereinheit, die durch die Integration sehr leicht ausgeführt werden konnte, daneben besitzt der Kopf aber auch eine Panoramafunktion an der Basis und zusätzlich eine an der Arca-Swiss- Aufnahme.
Je nach Verwendung, ist hier mal die eine, mal die andere nützlicher.

Panormafunktion an der Aufnahme

Es sind 2 Libellen (Wasserwaagen) vorhanden, eine um den Kopf selbst zu nivellieren, die andere um die Kameraaufnahme ins Wasser zu bekommen. Die für den Kopf ist immer sichtbar, die an der Aufnahme leider nur bei demontierter Kamera.

Auf dem obigen Bild sieht man auch die Entriegelung der der Arca-Swiss- Aufnahme, diese besitzt eine Sperrfunktion. Die erste Stufe öffnet die Klemmung so, dass man die Kamera auf dem L-Bracket oder die Schiene verschieben kann, erst wenn man den „Press“ Knopf drückt, kann das Drehrad komplett gelöst werden.

Der Knebel für die Ballfixierung lässt sich frei positionieren.

Ein Feature das mir nicht sofort aufgefallen ist, ist die Friktionseinstellung. In dieser Kopfgröße eine absolute Seltenheit!

Friktionseinstellung

Stativkörper

Auch der Rest des Statives ist durchdacht. Unten an der Stativschulter sitzt ein ¼“ Gewinde für einen Haken (nicht mitgliefert) um das Stativ zu beschweren. Seitlich an der Schulter sitzt noch ein weitere ¼“ Gewinde für die Montage von Zubehör (z.B. ein Videolicht oder eine Makroklammer).

Gewinde unten
… und seitlich

Die Hebel für die Beinwinkelfixierung sind gut zu greifen, sie rasten nicht ein, sondern man drückt sie selbst am gewünschten Punkt ein – ich finde das fast besser als solche die automatisch einrasten.

2 der drei Beine besitzen einen rutschfesten Überzug aus Gummi, das dürfte haltbarer sein als das übliche Neopren, kein Wasser aufnehmen und auch weniger leicht verrutschen.

Das Stativ hat „nur“ Spikes mit einer Gummikappe, aber in dieser Klasse sind wechselbare Spikes nicht üblich und häufig sind es auch nur Gummifüße (oder diese unerträglichen „Hybridfüße“ bei denen man den Gummiteller immer „nach oben“ schraubt – und sich der gesamte Dreck darin ansammelt).

Die Drehverschlüsse laufen gut, das dünnste Beinsegment ist mit einer Skala bedruckt.

Eine dünne Tasche und ein Torx-Schlüssel werden mitgeliefert

Die Hülle bietet keinen großen Schutz, aber dafür ist sie auch nicht so übertrieben wie die ganzen gepolsterten Taschen mit Reißverschluss. Diese kann man sich auch mal mit an den Rucksack schnallen, die dünne Kordel reicht bei einem 1kg- Stativ als Tragegurt für kurze Strecken.

Stabilität

Für die Gewichtsklasse ist das Stativ recht solide, unter den ganzen hier vorgestellten würde ich ihm hier den zweiten Platz geben, knapp hinter dem Sirui AM-254 (das deutlich dickere Rohre hat), dafür gebührt dem Urban Traveller aber definitiv die Topplatzierung in Sachen Features.

Fazit

Das Rollei Urban Traveller ist wirklich ein sehr durchdachtes und featurereiches Stativ. Darüber hinaus funktioniert alles wie geplant und es wirkt auch recht hochwertig. Auf meinen nächsten Urlaub plane ich die Fujifilm X-T2 mitzunehmen, dazu das XF10-24 und das XF55-200. Ich werde sicher viele Langzeitaufnahmen im, am und um den Lago Maggiore machen. Dafür denke ich mal wird dieses Stativ optimal geeignet sein.

Zum 2. Teil der Stativreview (Review des Sirui T-005)

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