„Das ideale Bergstativ – Teil 4“ – Test des Neewer Carbon 168cm

[#Werbung #Transparenz: Auch hier gilt, das Stativ habe ich mir vor über 5 Jahren selbst zum vollen Preis gekauft. Ich habe keine Beziehungen zu Neewer]

Das Neewer 168cm Carbonstativ ist -mit 166cm Höhe- das höchste hier im Vergleich der leichten Berg- und Reisestative. Laut Neewer soll es bis zu 12kg tragen.

Die Konstruktion ist eine sehr übliche in der Branche, das Stativ besitzt eine ausziehbare Mittelsäule, die Beine werden zum Transport – zugunsten eines geringeren Packmaßes- dafür vollständig nach oben umgefaltet.

nur knapp 47cm im gefalteten Zustand
1375g, inkl. kurzer und langer Mittelsäule

Wie häufig bei dieser Art der Stative ist die Mittelsäule gegen einen „Stummel“ für bodennahes Arbeiten austauschbar und kann auch verkehrt herum eingesetzt werden (auch wieder für Makro). Dann muss man aber eben „auf dem Kopf“ arbeiten.

Die Beine haben 4 Segmente (24,8 – 21,9 – 18,9  – 16 mm) aus Carbon, dazu recht solide gummierte Drehverschlüsse. Ein Bein hat eine Schaumstoffummantlung, die relativ solide sitzt (etwas drehen sich diese Ummantlungen praktisch immer). Dieses Bein kann auch abgeschraubt und als Monopod (Einbeinstativ) mit 175cm Länge genutzt werden (wenn man es auf die Mittelsäule schraubt).

Die Verstellknöpfe der Beine sind rot eloxiert, aber relativ klein und etwas hakelig zu bedienen. Sie sind per Feder gerastet.

Die Füße sind „Hybridfüße“, also mit Gummipuffern die kurze Spikes freigeben, wenn man sie nach oben dreht. Da ich dieses Prinzip nicht mag (die Spikes sind viel zu kurz und in den Hohlräumen sammelt sich immer der Dreck) habe ich sie gegen feste Spikes ausgetauscht. Da die Beine ein ¼“ Gewinde an der Aufnahme besitzen funktioniert das ganz gut. ⅜“ ist normalerweise der Standard, aber ¼“ durchaus auch üblich. Passende Spikes, Stilettos und Rockclaws gibt es z.B. bei 3 Legged Thing (3LT), ich habe aber einfache aus dem Chinaversand im Einsatz.

Das Neewer ist das zweite von rechts

Preislich liegt das Stativ mit knapp unter €100 inkl. Originalkopf vernünftig, hat aber hier eine große Konkurrenz, z.B. von den sehr bauähnlichen Rollei C5i (etwas kürzer, aber ähnliche Beindicken) und C6i (etwas größer und stabiler) die ja beide auch sehr beliebt sind.

Der Stativkopf

Den Originalkopf (der etwas höher baut, damit tatsächlich an die angegebenen 168cm herankommt) habe ich gegen ein Exemplar von Koolehaoda (sag das mal ganz schnell drei mal nacheinander…), den Koolehaoda E2 ausgetauscht. Dieser soll bis zu 15kg tragen, wiegt dabei nur 280g.
Er besitzt einen frei positionierbaren Hebel für die Kugelfeststellung, dazu zwei Panormaebenen, einmal an der Basis, einmal an der Arca-Swiss- Aufnahme.

Fazit

Im Prinzip ist das Stativ schon ok. Ich arbeite aber nur sehr ungerne damit. Die Drehverschlüsse werden langsam hakelig, die Druckknöpfe waren das schon seit Anbeginn. Die Beine sind auch recht locker an der Stativschulter und anziehen bringt da nicht lange etwas.

Die Möglichkeit der „Makrostellung“ ist praktisch, wird von mir aber meist nicht genutzt. Die Stabilität ist auch nur maximal ok. Eigentlich ist nur das Sirui T-005 hier noch schwächer aufgestellt. Die anderen 3 sind deutlich solider.

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