Review der Olight H1R Nova

Klein, fein, hell… So könnte man die Olight H1R Nova zusammenfassen, aber es geht auch etwas fundierter…

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Äußeres

Bei der H1R und ihrer nicht aufladbaren Variante, der H1 handelt es sich um eine sehr kleine, gewinkelte Stablampe mit einer Cree XM-L2 LED die hinter einem strukturierten Glas sitzt. Die Lampe gibt es wahlweise in „Cool White“ oder wie hier „Neutral White“. Das ist nicht ganz „warm“ (wie z.B. bei Armytek), aber wirkt sehr natürlich und angenehm.

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Die LED liefert 180 lm im Dauerbetrieb und sogar 600 lm im Turbomodus für 3 min mit Akku bzw. 500lm bei der H1 mit Batterie.

Die H1 ist mit 62x21x22 mm Größe und einem Gewicht von gewogenen 74,6g mit Akku und Stirnband (H1: 68,8g mit CR123A) ein echtes Leichtgewicht, das man weder am Kopf, noch in der Tasche spürt.
Eine Ersatzbatterie fällt mit 16,2g ebenfalls extrem leicht aus.

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Größenvergleich mit BD Iota und Armytek Wizard

Mitgeliefert wird stets eine Stirnhalterung aus Silikon in die die Lampe eingelegt werden kann. Die H1R ist mit einem wiederaufladbaren 16340 Akku (650mAh) und einem magnetischen  USB-Ladekabel ausgestattet. Sie besitzt auch eine andere Endkappe als die H1.
Die H1 kommt mit einer CR123A Batterie und einem praktischen Hartschalencase, das fehlt bei der H1R leider, hier ist ein einfaches Stoffsäckchen dabei. Bei beiden Versionen wird auch ein Clip mitgeliefert.

Für die H1 ist ein Upgrade-Kit lieferbar (€20), hier ist die andere Endkappe, der Akku und das Ladekabel enthalten. Da die H1 €10 günstiger ist, durchaus eine Überlegung wert (dann hat man für €10 eine zweite (etwas leichtere) Endkappe, eine CR123A Zelle und ein Hardcase).

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ohne Stirnband: ein „Däumling“!

Ausleuchtung und Leuchtkraft

Die H1R bietet eine „TIR Linse mit Glasperlenstruktur“, die für eine homogene Ausleuchtung sorgen soll.

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H1R High – 180 lm

Wie man auf dem Bild sieht, funktioniert das auch prima – ein sehr homogenes Leuchtbild mit etwas hellerem Mittelteil und das Ganze ohne erkennbare Übergänge.

Wie steht es nun um die Leuchtkraft? In Anbetracht der geringen Größe kann man da ja eigentlich nicht viel erwarten, oder?
Weit gefehlt! Im 180lm Modus wirkt die Lampe schon recht hell, für nicht allzu technische Trails definitiv ausreichend.

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H1R High – 180 lm

Benötigt man für schwierige Passagen kurzfristig mehr Leistung, so kann man durch einen Doppelklick für 3 Minuten den „Turbomodus“ mit 600 lm einschalten, bevor die H1R wieder zurück auf 180lm schaltet. Die meisten anderen Lampen bieten hier nur eine Minute Turbomodus an, das ist sehr knapp. Natürlich kann man nach etwas Abkühlzeit immer wieder den Turbomodus zuschalten.

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H1R Turbo – 600 lm (für 3 min)

Daneben gibt es noch schwächere Modi:

Die 60lm Stellung nutze ich gerne beim Laufen auf der Straße in der Dämmerung (eher zum gesehen werden), die 15lm sind angenehm zur Zeltbeleuchtung. Daneben gibt es noch einen 2lm „Moonlight“-Modus, mit dem kann man noch ganz angenehm im dunkeln lesen.
Ein SOS Blinkmodus ist ebenfalls vorhanden.

 Akkulaufzeit

Olight gibt hier folgende Laufzeiten an:

Akku: 3+1h20min/ 1h40min/ 5h/20h/6d bei 600+180lm/ 180lm/ 60lm/ 15lm/ 2lm
Batterie: 3+170min/ 3h/ 8,5h/ 42h/ 15d bei 500+180lm/ 180lm/ 60lm/ 15lm/ 2lm

Ich habe die Lampe in der 180lm Stufe getestet, hier hat sie auf die Minute genau die 1h40 durchgehalten, trotz eher kühlen 8-10°C.
Beim anschließenden Wiederaufladen habe ich eine Kapazität von 719 mAh für den Akku gemessen (angegeben mit 650 mAh).

Da der Akku auch während des Betriebes nachgeladen werden kann, habe ich beim zweiten Test zusätzlich eine 5000 mAh Powerbank angeschlossen.

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H1R an der Dodocool 5000mAh Powerbank

Das ist eine Kombination, die auch tatsächlich beim Laufen so tragbar ist (Powerbank im Rucksack oder dem Laufgürtel).

Hier hält die H1R dann 11h21min auf 180lm durch, blendet dann stark ab und schaltet 7min später aus.

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H1R und Thrunite Powerbank
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So kann man sich auch eine zweiteilige Stirnlampe mit 2 Akkus basteln (Thrunite + 3 Klettgurte)

Praxis

Wie bereits geschrieben spürt man die H1R am Kopf kaum. Durch das geringe Gewicht kommt sie auch ohne „Überkopfband“ aus. Die Silikonhalterung ist butterweich und so drückt die Lampe auch ohne Mütze nicht an der Stirn.
Das Stirnband ist nicht innen gummiert, hält aber trotzdem gut. Die Schrift könnte aber gerne reflektierend sein…

Durch die homogene Ausleuchtung „wackelt“ der Strahl beim Laufen auch nicht sonderlich. Man erhält ein ruhiges Leuchtbild.

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Auf dem Trail…

Als „reine“ Traillampe würde ich die H1R nicht sehen, dafür sind die 180lm etwas knapp und die 600lm im Turbomodus können zu knapp sein. Für lange Rennen ist die Laufzeit zudem nicht ansatzweise lang genug. Aber ich würde die Lampe als eine annähernd ideale Backuplampe sehen, wie sie auch in vielen Rennen vorgeschrieben ist.

Im Unterschied zu den üblichen „Alibilampen“, wie z.B. der Petzl ELite+ kann sie auf dem Trail aber tatsächlich überzeugen. Mit der auch nur etwas kleineren ELite+ möchte ich nicht mal auf der Straße im Dunkeln laufen. Man findet zwar seinen Weg, mehr aber auch nicht.
Wenn einem bei einem Rennen die Hauptlampe ausfüllt ist das Rennen mit so einer Lampe gelaufen, mit der H1R und vielleicht noch einer Ersatz CR123A Batterie kann es eigentlich fast im selben Tempo weitergehen.

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Backuplampen: Petzl ELite+, BD Iota, Olight H1R

Nutzt man eine CR123A Batterie statt des Akkus, so sind volle 3h bei 180lm drin. Nachdem eine CR123A nur etwas mehr als 16g wiegt, kann man man mit ziemlich genau 100g Gewicht für 9h Licht auf dem Trail sorgen!

Auch als Lampe für den Dropbag oder im Laufgürtel für den „Fall der Fälle“ dass man in die Dunkelheit kommt. Für die Straße taugt die Lampe sowieso.

Durch die Bauform als Stablampe lässt sie sich auch gut am Radlenker befestigen.

Durch die geringe Größe und die Stablampenform könnte ich sie mir auch als „immer dabei“ Lampe für die Handtasche oder das Handschuhfach (dann aber mit CR123A wegen der geringen Selbstentladung) vorstellen. Das wäre aber eigentlich schade, denn sie kann ja wesentlich mehr.

Technische Details

Die H1R ist IPX8 geschützt, übersteht also auch dauerhaftes Untertauchen (2m), das Endstück ist magnetisch und haftet so auf metallischen Oberflächen.
An diesem Endstück setzt auch das Ladekabel an.

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Durch eine LED (rot/ grün) wird der Ladezustand angezeigt.

Die Leuchte ist sehr gut verarbeitet und hochwertig, die blau eloxierten Aludetails geben nochmals einen besonderen Touch.

Der verwendete Akku ist eine Spezialform des 16340 mit einem extra Ladepol auf der Plusseite. Aber sie funktioniert natürlich genauso mit anderen 16340 Akkus (dann ohne Aufladefunktion) oder CR123A Batterien. Die original Ersatzakkus kosten bei Olight gerade mal €7. Durch die Möglichkeit CR123A zu nutzen, kann man sich auch für eine längere Tour mit Batterien eindecken.

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Größenvergleich CR123A/16340 – 18650
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Magnetfuß

Vergleich mit der H2R Nova…

und mit der BD Iota, einer mit 150lm und Akku ähnlich konzipierten Lampe (aber ohne Turbomodus)

Bedienung

Durch einen Tastendruck lässt sich die Lampe an- und ausschalten, bleibt man im angeschalteten Modus auf dem Taster wechselt die Lampe kontinuierlich durch die drei normalen Modi (15/60/180lm). Durch einen Doppelclick gelangt man für 3 min in den 600lm Turbomodus, durch einen Dreifachklick in den SOS-Modus.
Drückt man im ausgeschalteten Zustand länger auf den Knopf, so gelangt man in den 2lm Moonlight- Mode, noch länger und die Lampe ist gesperrt (man kann aber auch einfach die Batteriekappe eine Viertelumdrehung aufdrehen, wie bei fast allen Lampen dieses Typs.

Leider fehlt der H1R eine Anzeige der Restkapazität…


Preis

Preislich ist die Lampe mit knapp €60 für die H1 und knapp €70 für die H1R recht akzeptabel. Wahlweise gibt es sie in „Cool White“  oder „Neutral White“.

Man erhält sie z.B. direkt im deutschen Onlinestore von Olight: https://www.olightstore.de/olight-h1-nova-stirnlampe

Des öfteren gibt es die Lampe auch als Angebot deutlich günstiger.

Pros-/Cons

Was ich an der Lampe mag…

  • Größe und Gewicht
  • Tragekomfort
  • Leuchtcharakteristik
  • intuitive Bedienung ohne „Dunkelphase“
  • Auflademöglichkeit bei gleichzeitiger Wasserdichtigkeit
  • hochwertige Verarbeitung
  • in Turbo wirklich Wahnsinn aus so einer kompakten Lampe
  • Standardakkus sind Zukunftssicher
  • Batterien können verwendet werden (z.B. Notfallkit deponiert)
  • Universalität
  • fairer Preis

Was ich nicht so mag…

  • Das Stirnband könnte innen gummiert sein um auf glatten Oberflächen besser zu halten (Cap,…) und außen reflektierende Schrift haben
  • Eine Akkukapazitätsanzeige oder Warnung kurz vor der Abschaltung wäre nice

Das sind nicht viele Gegenpunkte, aber mir fallen tatsächlich sonst keine mehr ein.
Aktuell landet die Lampe immer (mit einem roten Silva Tyto-Rücklicht hinten am Band) in meinem Laufgürtel und sie begleitet mich auch auf den meisten abendlichen Trainingsläufen auf der Straße (und als Zweitlampe auch auf den nächtlichen Trailläufen).

Fazit

Die H1R Nova von Olight ist eine fantastische kleine Lampe die sich sehr gut auf der Straße und auch ganz passabel auf dem Trail macht. Das ganze in einer nicht mal daumengroßen Lampe mit einem überzeugenden Turbomodus und Auflademöglichkeit.

Für mich die ideale Backuplampe!

 

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Die Lampe wurde mir freundlicherweise  vom deutschen Olight-Vertrieb zur Verfügung gestellt, weitere Einflüsse auf den Test gab es nicht. Alle Aussagen hier spiegeln ausschließlich meine persönliche Meinung wieder. Nichts desto trotz muss der Artikel aus rechtlichen Gründen als Werbung gekennzeichnet werden.

 

6 Antworten auf „Review der Olight H1R Nova

  1. Danke für den ausführlichen Test! Was würdest du jetzt empfehlen? „Cool White“ oder „Neutral White“. Könnte mir vorstellen, dass „Neutral White“ bei Nebel weniger blendet.

    1. Hallo Markus! Definitiv „Neutral White“. Ich habe die H1R in NW, ebenso die H2R. Die HS2 habe ich in Cool White (die gibt es nicht in NW). NW ist aber definitiv angenehmer. Laut Aussagen eines ehemaligen Olight Mitarbeiters der beide Versionen in der Lumenkugel gegeneinander getestet hat, sind die Unterschiede in der Stärke (CW ist auf dem Papier meist etwas stärker als NW) zu vernachlässigen bzw. im Bereich der Messungenauigkeit.
      Was den Nebel angeht hast du recht, hier blendet NW weniger und es ist wesentlich entspannender für die Augen. Also: Neutral White!

      Grüße
      Ralph

      P. S. Die Einzelreviews der H2R und der HS2 kommen in den nächsten Tagen. Die H2R ist aber nicht so eine direkte Konkurrenz, eher die HS2. Aber die Lampe hat auch ein ganz anderes Konzept als die H1R. Von der Konkurrenz gibt es von Armytek noch die Tiara, die auf dem Papier sehr ähnlich erscheint. Die konnte ich aber noch nicht selbst testen.

  2. Danke, dann wird es wohl die NW werden, heute noch mit 25% Rabatt. Trotzdem entwickelt sich dein Blog zu einem der teuersten der Welt 😉

    1. Der Trailgierig-Blog – einer der teuersten Blogs der Welt… Klasse Slogan! Darf ich das benutzen?
      Stimmt schon, definitiv nix für GAS („Gear Aquisition Syndrome“)-Patienten…
      Grüße
      Ralph

  3. Klar, das kannst du gerne verwenden. Ich hoffe, dass das dann auch richtig verstanden wird.

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