Panoramen – Teil 1

Allgemeines

Tja, für was baucht man überhaupt einen Panoramakopf? Die Frage ist berechtigt, meist mache ich – Puristen bitte den nächsten Satz überlesen- Panoramen freihändig, manchmal vom Stativ und wenn dann eher selten mit einem Nodalpunktadapter oder gar Panoramakopf. Lightroom und andere Bildbearbeitungsprogramme sind sehr gut, auch solche Bilder „zusammenzustitchen“, siehe auch dieses handgehaltene Panorama.

Wichtig wird ein Nodalpunktadapter vor allem dann, wenn es einen recht nahen Vordergrund im Bild gibt und der Parallaxeeffekt zuschlägt. Das ist im Prinzip wie der „springende Daumen“, den man sich vors Gesicht hält und abwechselnd mit dem rechten und linken Auge schaut.
Die Position von nahen und fernen Objekten zueinander scheint sich da zu verschieben. Dadurch hat man Geisterbilder, da z.B. die Blume an zwei verschiedenen Positionen zu sein scheint, was die Bildbearbeitung dann nicht mehr korrigiert bekommt.

Wenn man die Linse im „Nodalpunkt“ oder besser „No parallax point“ dreht, dann bleibt die Blume an einer Stelle und auch der Baum im Hintergrund ist an der selben Stelle, selbst wenn das Objektiv gedreht wird.

Am Einfachsten ist ein „Nodalpunktschlitten“ ( „nodal slide“ oder „Panormaschiene“) genannt, die es ab ca. €20 in verschiedenen Längen zu kaufen gibt.
z.B. diese hier von Novoflex ist deutlich teurer, aber sehr variabel und hochwertig.

Novoflex QPL Slim 200
Hier der Nodalpunkt des Z50mm

Der „No Parallax Point“ ist bei jedem Objektivmodell anders, bei Zoomobjektiven sogar brennweitenabhängig. Den genauen Wert muss man im Vorfeld ermitteln und sich möglichst notieren (ich habe das alles in der „Notizen-App“ auf dem iPhone gespeichert.

Leider sind solche einfachen Panoramaschienen nur für einreihige Panoramen geeignet, bzw. bei mehreren Reihen müsste man die Schiene wieder auf einen anderen Wert verschieben, da durch das kippen der Punkt nach vorne oder hinten wandert.

Der Panormakopf

Hier kommt jetzt der Panormakopf ins Spiel. Dieser ist nicht nur zweidimensional, sondern dreidimensional justiert, dadurch ist das Objektiv stets im NPP. Damit sind mehrreihige Panormamen sehr einfach, sprich z.B. eine Reihe für ca. 30° nach oben geneigt, eine mittlere Reihe und eine Reihe 30° nach unten geneigt.

Panoramakopf (Rollei Panoramakopf 200)

Wenn dann noch die Rasterungen für die jeweiligen Positionen einstellbar sind, dann wird das alles sehr simpel und benutzerfreundlich. Für mich der Hauptgrund für einen solchen Panoramakopf sind Milchstraßenpanormamen, wie z.B. dieses hier:

Das Problem bei Milchstraßenpanoramen ist, dass man in völliger Dunkelheit schnell arbeiten muss. Gerade Nachts sollte genügend Überlappung zwischen den einzelnen Bildern sein, da die Software sich hier beim verrechnen ohnehin schwer tut. Ständig die Stirnlampe anschalten und den Winkel kontrollieren ist da nicht ideal, dazu muss man relativ schnell sein, damit sich die Sterne in der Zwischenzeit nicht zu weit bewegen.

Bei Nachtpanoramen hatte ich bisher häufiger ziemlich „schräge“ Ergebnisse und an mehrreihige Astropanoramen habe ich mich noch gar nicht getraut

Weiter geht es bald im zweiten Teil…

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