Review der Silva Trail Speed Elite

Die Firma Silva produziert ja schon länger Stirnlampen. Die Trail Speed Elite ist dabei eine der stärkeren Exemplare der Schweden.
Die Lampe besteht aus einem recht leichten Kopf aus Aluminiumguss (?), darin  2 LED, eine mit Spot- und eine mit Wide-Ausleuchtung. In Kombination ergibt sich ein ausgeglichenes Leuchtbild, das Silva als „Intelligent Light“ bezeichnet.

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Die Silva als „Stirnlampe“ zu bezeichnen, wird ihr nicht unbedingt gerecht.

Es wird so viel Zubehör mitgeliefert, dass man durchaus von einer „Systemlampe“, ähnlich der Lupine Neo oder Piko sprechen kann.
So wird neben einem Stirnband auch eine Helm- und eine Lenker-/Rohrhalterung mitgeliefert, zwischen denen der Lampenkopf schnell gewechselt werden kann.
Dazu gibt es einen Akku (bestehend aus 2×18650 Akkus, aber mit proprietärem Anschluss) in einer Wickeltasche, sowie ein spiralisiertes Verlängerungskabel.
Leider ist auch ein spezielles Ladegerät notwendig – es gibt aber mit der Silva Trail Speed 2XT ein fast baugleiches Nachfolgemodell, bei dem der Akku auch per USB aufladbar ist.

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Lenkerhalterung
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Halterungen
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Akku und verlängerungskabel
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Lieferumfang

Fakten

  • universell anbringbarer Lampenkopf aus Alu
  • Stirnband, Lenker- und Helmhalterung
  • spezielles Ladegerät
  • Li-Ion Akku (7,4V 2,6Ah, Samsung-Akkus) – spezieller Stecker
    (Nachfolger: 2XT: 3,3Ah und per USB aufladbar)
  • 190g (als Stirnlampe)
    237g (mit VL-Kabel) , dann „Kopfgewicht“ um die 90g
  • 2 LED (Wide + Spot)
  • 3 Stufen: 660lm , Medium, Wide – leider sind hier nirgends weitere Angaben zu finden. „Medium“: beide LED in schwächerer Stufe, „Wide“: nur Wide-LED, diese aber dafür in voller Stufe. Beide Stufen haben eine sehr ähnliche Leuchtstärke von geschätzten 150lm, aber unterschiedliche Ausleuchtung.
  • Laufzeit: 2:30 (in max) bis 10h (Herstellerangaben)
  • IPX5 – Schutz gegen Strahlwasser  (Nachfolger 2XT: IPX6)
  • Preis: um die €200 – 220 (Auslaufmodell, aber noch teilweise erhältlich), ich habe meine gebraucht (Amazon Warehouse Deals) für unter €100 erstanden.
    Der Nachfolger Trail Speed 2XT kostet zwischen 230 und 300€.
  • Es gibt von Silva auch weitere Akkupacks (0,9Ah, 3,3Ah (vom Nachfolger 2XT) und 9,9 Ah) dazu ein Gehäuse für 4x AA Batterien

Details

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Kopf am Lenkerhalter
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Wide und Spot LED
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Alugehäuse mit seitlichem Druckknopf
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proprietärer Anschluss
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Akkupack mit Neoprenhülle (+ Gummierung)

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noch lange nicht ausgezogenes Verlängerungskabel
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zwischen 1 und 1,50 Kabel
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Taste zur Schnellentriegelung

Die Silva ist sehr solide aufgebaut. Der Lampenkopf ist sehr klein und leicht, alle Kabel sind mit Knickschutz verbaut. Spiralkabel sorgen zusätzlich noch für eine Zugentlastung.
Leider ist der Stecker in einem sehr „speziellen“ Format, es können also nur Silva-Akkupacks genutzt werden und die sind im freien Handel nur sehr schwer zu finden.
(bei Bike24 gibt es welche, sonst eher schwierig, evtl. kann der Händler sie direkt über Silva nachbestellen).

Bedienung und Tragekomfort

Die Bedienung gestaltet sich -auch mangels vieler Optionen- sehr einfach.
Es gibt einen einzigen Bedienknopf, dazu nur 3 Leuchtstufen sowie einen Blinkmodus.

Im Hintergrund scheint aber durchaus etwas mehr Elektronik zu sitzen, das umschalten erfolgt sehr weich und fließend, es wird eher sanft auf bzw. abgeblendet als „umgeschaltet“.

Das Aufladen erfolgt mit einem mitgelieferten Ladegerät, das die Dimensionen eines Notebook-Netzteils hat. Für Reisen nicht das Wahre!

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-im Vergleich- riesiges Netzteil

Top empfinde ich die mitgelieferten Zubehörteile:
Klebehalterung für den Helm, Stirnband, Lenkerhalterung, Verlängerungskabel.
Bei der Konkurrenz ist man dafür locker mal €100 extra los.
Die Befestigung des Akkus mit der „Wickeltasche“ am Stirnband funktioniert, aber ist nicht für dynamische Sportarten geeignet.

Leider sind Ersatzakkus kaum erhältlich und wenn, dann recht teuer (ca. €150!). Als Lampe für ein Rennen wo Ersatzakkus vorgeschrieben sind, echt ein Problem.

Wie trägt sie sich? Da gibt es zwei Optionen – einmal mit dem Akku am Stirnband, das habe ich beim Trailrunning aber gerade mal ein paar Minuten durchgehalten. Danach nervt das Gewackel des schweren Akkupacks stark. Fürs Wandern oder andere weniger dynamische Sportarten, sicher kein großes Problem.

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Leichter Lampenkopf…
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…mit schwerem Akku
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auch mit Stirnband angenehm

Die deutlich bessere Option ist es, den Akku im Trinkrucksack o.Ä. zu verstauen. Dann merkt man den sehr leichten Lampenkopf fast überhaupt nicht. Der fehlende „Überkopfgurt“ fällt dann auch nicht auf.
Hierfür wird ja ein Spiral-Verlängerungskabel sowie ein Stirnbandelement zur Kabelführung mitgeliefert.

Leuchtweite und Ausleuchtung

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Die Silva bietet eine sehr homogene Ausleuchtung in „Max“ (mit einem sehr fließenden Übergang von Mitte zu den Rändern) und auch in „Wide“ ist die Ausleuchtung sehr homogen – leider dann auf kosten der Leuchtkraft.

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Leider ist bei der Lampe eigentlich nur die maximale Stufe (660lm) zum Trailrunning geeignet. Schade!
Dafür ist diese wirklich sehr gut nutzbar – recht weit, dabei auch ordentliche Breite und sehr homogen ohne blendenden Spot.

Was die Leuchtdauer angeht, so ist die Silva in meinem Test die einzige Lampe gewesen, die auch nach 5h noch so hell wie am Anfang war. Allerdings hat sie sich nach 5h10 dann ziemlich abrupt abgeschaltet und war auch nicht mehr zum Anschalten zu bewegen (wie andere Lampen). Allerdings gibt Silva hier sowieso nur 2h30 (!) als Laufzeit an, warum begreife ich nicht (mit 2×18650 bei 660lm wären 2h30 ein schlechter Witz!). 5h bei der sehr guten Ausleuchtung sind aber ein sehr guter Wert.

Vergleich zur Lupine Piko

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Lupine Piko RX4 – 1500lm

Im 15oolm Modus „brennt“ die Lupine die Silva natürlich  geradezu aus dem Rennen…

Wenn man aber auf die extreme Stärke verzichten kann (ich brauche die so gut wie nie!), dann zeigen sich die Stärken der Silva:
Homogenere und breitere Ausleuchtung,
längere Akkulaufzeit bei gleicher Stärke,
der Preis der Silva von €200 inkl. Zubehör ist deutlich niedriger als bei der Lupine. Hier kostet vereinfacht gesagt jedes Zubehörteil zwischen €15 und 25. Der Lampenkopf der Silva ist schnell wechselbar (per Knopfdruck), bei Lupine muss hier ein Inbusschlüssel verwendet werden.
Gemeinsam bei beiden ist die hochwertige Verarbeitung und der sehr leichte Lampenkopf.
Die Lupine bietet aber andererseits neben deutlich höherer Leuchtweite und überhaupt Leuchtstärke auch mehr technische Möglichkeiten (programmierbare Leuchtstufen, anpassbare Bedienung, mehr Zubehör, „Smartcore“ Akkus,…).

Fazit

Wer ein bequeme Lampe für lange Läufe sucht, bei der man den Akku nicht am Kopf tragen muss, der findet in der Silva Trail Speed Elite eine äußerst reizvolle Lampe. Das vielfältige Zubehör macht aus der Lampe eine vollwertige Radlampe (Lenker oder Helm).
Die Ausleuchtung ist annähernd perfekt und 5h sind auch eine Ansage.

Leider gibt es zu wenig Leuchtstufen (es fehlt mir eine mittlere Stufe) und das Ladegerät für den Akku ist sehr unhandlich und für eine Mehrtagestour eher ungeeignet.
Es würde sich vermutlich lohnen zum Nachfolger, der Trail Speed 2XT (mit USB-Ladefunktion) zu greifen.

 

 

 

 

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