Meine Überraschungen der Outdoor 2016

Die Outdoor 2016

Klein aber fein…

Nachdem ich gestern hier ja bereits meine „Produkthighlights“ der Outdoor 2016 in Friedrichshafen vorgestellt habe, nun auch noch die Firmen, die mich überrascht haben, mit ihrem Portfolio, netten Details, ihrer Philosophie oder weil ich sie bisher schlichtweg überhaupt nicht auf dem Schirm hatte!

OMM

Was zuerst klingt wie ein Hersteller von Yogamatten, wird deutlich spannender, wenn man sich die Bedeutung von „OMM“ anschaut: „Original Mountain Marathon“, hierbei handelt es sich zuerst mal um ein bekanntes Rennen in UK, das sich deutlich von Rennen hierzulande unterscheidet. Ich würde es einmal als Mischung aus Orientierungslauf und Stage-Trailrennen mit deutlicher taktischer Komponente bezeichnen.

Prinzip:
Über ein großes Areal von 400km^2 verteilt befinden sich (vorher bekannte und eingezeichnete) Checkpoints, die unterschiedliche Punkte ergeben.
Innerhalb von 2 Tagen muss ein Zweierteam möglichst viele Punkte erzielen, hat also die Wahl zwischen nahe beieinander liegenden Checkpoints die weniger Punkte ergeben, oder eben doch weiter entfernten hoch bepunkteten. Abends muss im Camp eine Ruhezeit eingehalten werden. Verpflegung und eine üppige Pflichtausrüstung muss dabei sein (inkl. Schlafsack, Zelt und Kocher).
Ein solches Rennen soll 2017 auch in Deutschland, im Bayrischen Wald stattfinden (ca. August).

Hier kommt jetzt die Firma OMM ins Spiel (www.theomm.com), diese stellt Ausrüstung her, die für diese Bedingungen angepasst ist. z.B. große Rucksäcke die modular erweiterbar und so je nach Bedürfnis anpassbar sind, dennoch sehr robust und gut am Körper anliegend.
Aber auch ohne spezielle Rückenkonstruktion, wie fast alle anderen Firmen („Man schwitzt am Rücken sowieso…“).
Daneben sehr leichte Schlafsäcke (380g) und Bekleidung die zwar leicht und wasserdicht ist, aber eben doch viele praktische Details aufweist.

OMM Ava Jacket / OMM Aether Jacket - Kapuze
OMM Ava Jacket / OMM Aether Jacket – Verstellbare Kapuze

Aber auch ultraleichtes Material wie eine superkleine Windjacke mit 60g, oder eine wasserdichte Jacke mit 95g.
Hier im Bild das Aether Jacket mit 205g (Smock: 195g), das mit extrem atmunsaktiver eVent Membran, verstellbarer Kapuze verstellbaren Bündchen (mit Daumenloch) und 2 großen Außentaschen aufwarten kann.

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Outdoor Research OR

Auch die Firma Outdoor Research (OR) aus Seattle war mir bisher nicht wirklich bekannt, dabei ist sie auch schon länger auf dem Markt. Sie stellt neben Bekleidung auch Rucksäcke, Mützen und (Biwak-)Zelte her.

OR Helium II - Brusttasche
OR Helium II – Brusttasche

Bekannt ist am ehesten das „Helium II“ Jacket, 156g, komplett wasserdicht (Pertex Shield +), dennoch Fronttasche und eine verstellbare Kapuze, sowie eine Innentasche in der die Jacke auch verpackt werden kann.

Daneben fand ich aber auch die Caps, vor allem die coolen Trucker Caps (Trucker Trail und Trucker Run) sehr interessant. Die passen einfach gut zum Trailrunning Spirit!

Aber auch die sonstige Bekleidung hatte nette Details, so war z.B. bei der Twinskin Short (Amplitude Shorts) die Außenshort etwas länger als die Innentight, also von außen unsichtbar – für den cooleren Look!
Auch die Hybridjacke aus Polartec Alpha (Deviator Hoody) hat einen guten Eindruck auf mich gemacht. Alles in allem eine Firma, die ich im Auge behalten werde.

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DexShell

DexShell Ultralite Bamboo Socks
DexShell Ultralite Bamboo Socks

Die britische Firma DexShell stellt Socken, aber auch Handschuhe und Mützen mit wasserdichter Membran her. Im Gegensatz zu der bekannteren Firma SealSkinz ist die Membran hier aufs Gewebe laminiert und liegt nicht einfach zwischen den Schichten.
Dadurch sind die Socken (und auch die anderen Parts) deutlich dünner und vor allem wesentlich stretchiger als die manchmal doch schon sehr steifen Konkurrenzprodukte.
Die Socken haben so einen wesentlich besseren fit und ich kann sie mir sehr gut zum Laufen vorstellen, trotz meiner (blasen-)empfindlichen Füße!
Genutzt wird hier Merinowolle, aber auch Bambusfaser und Coolmax. Es gibt verschiedenste Längen und Stärken.
Es kommt hier sogar eine noch dünnere Variante auf den Markt, die sich kaum mehr von einer mittelmäßig gepolsterten Socke unterscheidet.
Ein spannendes Konzept in Kombination mit nicht Goretex-Schuhen!

 

Raidlight

Raidlight Laufshirt
Raidlight Laufshirt mit Zipper und 2 Fronttaschen, gummierten Schultern,…

Die französische Firma Raidlight ist natürlich nicht gerade ein Geheimtipp, aber dennoch überraschen die Artikel der Franzosen mit vielen durchdachten und spannenden Details.
Ich habe schon seit längerer Zeit einen Rucksack dieser Firma (den Raidlight XP6), der viel richtig macht (Stockköcher, seperates Regenjackenfach, isoliertes Trinkblasenfach, Seitentasche super erreichbar und groß genug für ein 5″ (mindestens) Smartphone, Trinkschlauchhalter,…).

Generell sind in Frankreich Trailläufe nochmals deutlich beliebter als in Deutschland und hier sind Raidlight auch recht groß. Vor allem bei Wüstenrennen sieht man die Produkte sehr häufig z.B. beim Marathon des Sables ), hier ist der „Olmo“ ein häufig genutzter Rucksack.
Aber auch die Bekleidung von Raidlight zeigt tolle Details, wie beispielsweise ein Sichtfenster im Ärmel der Regenjacke für eine GPS-Uhr oder Trikots mit jeder Menge Taschen.
Die 600ml Softflasks mit „Schnorchel“ hatte ich ja schon getestet und empfinde sie als ideal für meinen Salomon Laufrucksack.

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Olight und Nextorch

Während Fenix und Nitecore schon länger im Fokus stehen und auch wieder sehr spannende neue Lampen herausgebracht haben, sind Olight und Nextorch eher unbekannt (zumindest für mich).

Fenix HP30R
Fenix HP30R

Fenix hat die HP30R, die eine extrem helle Spot-LED sowie 2 Flutlicht-LED besitzt, die getrennt schaltbar sind (Spot/ Flut), und (kombiniert) 1800 lm erreichen soll (Flood: 850lm, Spot 950lm), das ganze mit externem Batteriepack mit 2×18650 Li-Ion Akkus mit USB-Powerbank-Funktion.
Nitecore hat mit der HC60 einen Konkurrenten zur Armytek Wizard vorgestellt, mit 1000 Lumen, einer 18650-Zelle und einer Möglichkeit den Akku per Micro-USB im Gehäuse zu laden.

Olight hat eine winzige Stirnlampe (Armytek-Prinzip) mit weniger als 50g und dennoch 500lm (Turbo) und 300lm (Dauer) gezeigt, die mit einer aufladbaren RCR123 läuft. Das Aufladen kann über einen magnetischen Clip erfolgen, der an das Batteriefach anklippt.

Nextorch myStar
Nextorch myStar

Nextorch hat neben Stablampen und „normalen“ Stirnlampen mit dem Modell myStar eine potente Stirnlampe mit cleveren Details gezeigt. Die Lampe bietet am Alukopf ein leicht einstellbares Fokussystem, daneben -als Alleinstellungsmerkmal- einen fest verbauten 3000mAh -Lithiumpolymer-Akku im Hinterkopfteil. Dieser lässt sich per Micro-USB laden (sogar im Betrieb, das habe ich so noch nie gesehen). Daneben gibt es ebenfalls eine rot blinkende Rückleuchte, eine Kapazitätsanzeige und ein ergonomisches, zweigeteiltes Kopfband.
Durch den Polymer-Akku wiegt die Lampe nur 169g (mit Akku!), bei 550lm für 4h30.

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Trends der Outdoor 2016

Folgende Trends meinte ich im Trailrunningbereich für 2017 ausmachen zu können:

Stirnlampen mit USB-Ladeport

Ich begrüße den Trend den Akku per Micro-USB direkt im Gerät laden zu können sehr, das reduziert die Zahl der Geräte die man mitnehmen muss deutlich!

Trailschuhe mit integrierter Gamsche

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Arcteryx Norvan VT

Einige Hersteller zeigen solche Traillaufschuhe, z.B. Merrell (All Out Terra Trail), Arc’teryx Norvan VT, Salomon Enduro XA und diverse andere. Ebenfalls ein guter Trend wie ich finde!

Twinskin Shorts

Sprich Shorts mit Innentight – fast jeder Hersteller hat nun so eine Laufhose im Angebot.

Trailrunning

Generell im Trend! Auch hier steigen immer mehr Hersteller ein.

Swimrun

Ist noch nicht so groß, aber es kommt. Salomon stellte hier z.B. den Enduro Amphib vor, Restube eine speziell fürs Schwimmen ausgerichtete Sicherheits/Schwimmboje.

Überraschend…

Wenig Technik auf dem Trail! Kaum ein Hersteller hat hier etwas spannendes an Tech, vielleicht gerade mal Petzl mit der NAO Plus mit Bluetooth.
Kein Landkarten mit OLED, keine Jacken mit eingebauten Headsets oder Shirts mit Sensoren… NICHTS dergleichen. Ok, der Trail braucht das nicht, aber wir haben 2016, da hätte ich es zumindest erwartet!

Zum Schluß….

Nein, ich bin mit genannten Firmen in keiner Geschäftsbeziehung! Das sind einfach die Firmen die mich persönlich mit durchdachten Produkten angesprochen haben, vor allem mit Details und neuen Ideen. Sowas mag und schätze ich!

 

3 Kommentare zu „Meine Überraschungen der Outdoor 2016

    1. Hallo Thomas!
      Danke für die Rückmeldung. Ich habe sie als britische Firma (mit Entwicklung von einem Tüftler in HK) empfunden, aber das kann auch sein, weil ich mich mit Chris so lange über den Brexit unterhalten habe… Ist ja letztendlich auch egal. Vermutlich sitzt die Firma in China.

      Ich bin mal gespannt, was mein Test ergibt, den chemischen Geruch kann ich schon mal nicht nachvollziehen, ich habe von Sealskinz zwei Paare (Thin und Medium), von DexShell die Bamboo und die Merino. Beide empfinde ich als deutlich dünner und elastischer als die von Sealskinz, aber bisher habe ich sie auch nur einmal anprobiert und bin sie noch nicht gelaufen.

      Auf der Messe haben sie einen Prototyp gezeigt, der superdünn (aus Modal), aber dadurch wohl eher empfindlich und daher nicht so für Läufer geeignet sein soll, der ist dann eher auf Radfahrer abgestimmt.

      Viele Grüße
      Ralph

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