EBike? Das ist doch was für Senioren…
Ist da was dran? Nun ich habe mich selbstlos an den Test gewagt. Testobjekt ist ein E-MTB der italienischen Firma Whistle, das Modell heißt B-Ware. (Ja, ich habe zuerst auch gedacht „das wird wohl ein paar Schrammen haben“, aber das Modell heißt wirklich so. Soll vermutlich „beware“ bedeuten…

Das Whistle B-Ware
Das Rad selbst besitzt einen Bosch Performance CX Motor, in Kombination mit einem 400Wh Akku (leider nicht dem neuen 500Wh). Die Ausstattung ist leider nur absolute Basis von Shimano (Alivio 9-fach), aber das reicht im Prinzip.
Einige Komponenten habe ich aber bereits gegen höherwertige ausgetauscht und so auch 2kg gespart (Federgabel gegen eine Reba RL 120mm Solo Air, LR vorne (auch aufgrund der 15mm Steckachse der Reba) gegen einen DT-Swiss M1900 (27,5″).
Daneben noch ein paar Kleinigkeiten, die ich größtenteils noch im Keller liegen hatte (breiterer Lenker, kürzerer Vorbau, Sattelstütze + Sattel).
So hat das Rad aber immer noch über 20kg.
Naja, wenn ich an mein erstes MTB denke, das muss so Mitte der 80er gewesen sein, das war ein Merida (18 Gang) und hat mit seinem Stahlrahmen auch um die 18kg gewogen – ungefedert versteht sich. Irgendwann kam mal (kurz!) ein gefederter Vorbau dran (ja, sowas gab es mal…).
Der Bosch Performance CX Motor
Der Bosch Performance CX ist an sich TOP. Er bietet bis zu 75Nm Unterstützung und spricht auch gut an. Die 4 Stufen (Eco, Tour, Sport und Turbo) sind ausreichend.
Der Motor ist auf ein vorderes Ritzel (Kettenblatt wäre da nicht das geeignete Wort) begrenzt. Das ist bei meinem ein 15er, aber es gäbe auch 16er und 14er.
Das Getriebe ist durch das kleine Ritzel aber immer involviert, es dürfte so ca. ein 2,5:1 Verhältnis haben, sprich bei einem normalen Bike ca. einem 38er Kettenblatt entsprechen.
Vielleicht baue ich es auch noch auf ein 14er um, damit wird die Übersetzung kürzer, damit wird das Rad bergtauglicher. Bergab kann man dafür nicht mehr so lange mittreten.
Die 9 Gänge reichen übrigens locker aus, 8 würden bei einem EBike auch reichen. Die Unterstützung macht da extrem viel aus und man schaltet deutlich seltener als bei einem normalen Rad.
Fahrverhalten
Was auch noch auffällt: Auf dem Singletrack ist das Fahrverhalten eher träge, durch die Motorunterstützung, die noch etwas „nachschiebt“ muss man da etwas aufpassen. Vermutlich eine Gewöhnungsfrage!
Bergauf sind dafür Sachen fahrbar, die ich bisher noch nie geschafft habe – und damit meine ich nicht die Höhenmeter, sondern extrem steile Passagen, die bisher immer daran
gehangen haben, dass die Traktion nicht auf die Reifen gekommen ist.
Und ich bin bergauf technisch wirklich nicht schlecht…
Aber mit dem EMTB geht da extrem viel. Steil und matschig? Kein Problem!
Oder ein aufgeschütteter Hügel über einem Pumpspeicher? Auch kein Problem…



Was negativ aufstößt ist, das man beim Bosch CX bergab und in der Ebene noch gut ohne Unterstützung treten kann (bei 25km/h schaltet die Unterstützung sowieso aus), aber anfahren oder am Berg ohne Unterstützung treten fühlt sich an wie mit einem platten Hinterreifen. Da schluckt das Getriebe wahnsinnig Körner.
Daraus kann man natürlich auch einen Trainingseffekt generieren. EBike fahren ohne Unterstützung macht wirklich fit!
Wenn ich wieder fit bin fahren wir beiden E-Bike Opas mal zusammen! 😉
Aber gerne! Bosch gegen Brose!