Vorgestern kam ein Karton an, auf den ich mich schon lange gefreut habe, ein Testmuster der Garmin Virb Ultra 30. Jetzt habe ich 30 Tage Zeit die Kamera gründlich zu testen. Trotzdem wollte ich euch meine ersten Eindrücke schildern – denn der erste Eindruck zählt!
Keine Sorge, kein Unboxingvideo.
Zuerst einmal fällt auf, dass Garmin die Virb zum dritten Mal komplett überarbeitet hat (nach der Virb + Virb Elite, sowie der Virb XE). Die Virb Ultra 30 könnte man fast mit einer GoPro Hero 4 Black verwechseln, die Proportionen stimmen fast genau überein.

Aber hier gibt es doch einige Unterschiede die mir gut gefallen:
- rote Seite, die sieht man vielleicht eher mal, falls die Kamera irgendwo verloren geht
- Akku sitzt unter einer Klappe mit solider Verriegelung
- extra Photoauslöser
- Video wird durch Hebel gestartet (da weiß man auch blind dass es läuft)
- guter und brillianter Touchscreen der auch bei Licht gut ablesbar ist
- wasserdichtes Case hat den Bügel ebenfalls durch einen zusätzlichen Schieber verriegelt
- Sprachsteuerung funktioniert gut („OK Garmin, take photo“)
- wieder GPS, Barometer, Gyrometer usw. eingebaut, das GPS misst sogar 10x pro Sekunde (ich bin mal auf die Tracks gespannt!)
aber auch einige Dinge die mir weniger gefallen haben.
- Mini-USB statt Micro-USB (oder aber gleich USB-C), ich möchte nicht so viele verschiedene Kabel mitschleppen…
- Speicherkarte sitzt im Batteriefach, nicht außen wie bei der Hero 4 Black
- der Anschluss nach Außen ist zwar der gleiche wie bei der GoPro, aber statt den bekannten „Schnallen“ gibt es jetzt einen eigenen Lockmechanismus. Das ist zwar vermutlich vibrationsfrei, aber eben nicht ganz kompatibel (aber natürlich kann man die GoPro-Schnallenbefestigung nutzen). Ein Stativadapter ist leider wieder nicht dabei.
deutlich stärker haben mich aber die folgenden Punkte gestört…
- der Touchscreen ist in der wasserdichten Hülle extrem schlecht zu bedienen, man muss stark drücken und am Rand reagiert er manchmal gar nicht. Allerdings kann man fast alles auch über die beiden Pfeiltasten auf der Kamera steuern.
- die erste eingesetzte Speicherkarte hat nach einem Bild gleich einen Fehler gemeldet und wurde danach gar nicht mehr erkannt. Eine andere Karte gleichen Typs wurde erst gar nicht erkannt. (Von anderen Kameras durchaus!). Auch ein Formatieren hat nichts gebracht (extern, in der Virb war das gar nicht möglich). Das war die beliebte Samsung Evo 32GB (UHS-1). OK, die steht auch nicht auf der Seite mit empfohlenen Karten. Seltsamerweise hat eine alte 4GB Karte (Class 4) funktioniert…
- Die Koppelung mit der Fenix 3 HR und / oder der Epix funktioniert nicht (finden sich nicht), witzigerweise nur kurz, wenn ich auf „Sensor suchen“ an der Virb gehe, aber die Verbindung ist sofort wieder getrennt.
- Koppelung mit einer Virb Elite klappt auch nicht
- ein paar mal hat sich die Kamera im Photomodus aufgehängt und statt Einzelbild wilde Serien von über 40 Bildern aufgenommen.Durch ausschalten aber zu beheben.
- Zumindest die F3HR wird teilweise nicht als HF-Sensor gefunden (im Broadcast Mode), ein HRM-Run Sensor wird erkannt, lässt sich aber nicht umbenennen (heißt HF-142299..) das stört, wenn man mehrere Sensoren nutzt.
- Es gibt nur 2 Photoformate, beide mit 15mm Objektivbrennweite (KB-Äq.), einmal 8MP und einmal 12MP, die Bildqualität ist aber dafür recht gut. Man kann sich auch diverse „Leitlinien“ einblenden lassen (z.B. goldener Schnitt)
Hoffentlich bekommt Garmin die Probleme mit der Software in den Griff. Die Virb Ultra 30 macht sonst einen sehr soliden und durchdachten Eindruck und ist auch gut und intuitiv zu bedienen.
Oh oh… das hört sich ja ein wenig nach Beta-Test an. 😦 Ich hoffe Garmin reagiert schnell und Du kannst bald mehr berichten!