Heute Abend kommt wieder der Mann mit dem großen Jutesack…
Ich will euch hier drei mögliche Alternativen vorstellen, die auch jede Menge Geschenke tragen könnten, aber mit Sicherheit deutlich bequemer zu tragen sind.
Denn was mag ein Trailläufer am Liebsten? Schuhe, GPS-Uhren und Laufrucksäcke.
Vom letzten Typ will ich dir heute sogar drei verschiedene Exemplare vorstellen, zwei Briten und einen Franzosen, namentlich den Inov8 Race Elite 24, den Montane Via Dragon 20 sowie den französischen Raidlight Responsive 20.

Allesamt Rucksäcke die vom Volumen her für einen Overnighter oder größeres geeignet sind- zumindest was das angegebene Volumen angeht. Dem traue ich allerdings nicht wirklich, zumal der Montane Via Dragon 20 der deutlich größte der drei ist, darum habe ich die mal ausgelitert…
Alle drei sind als Westen mit großem Rückenteil aufgebaut, Montane und Raidlight nutzen hier einen Beutel mit Rolltop, der Inov8 ist schlanker und besitzt einen mittigen, komplett durchgehenden RV auf der Vorderseite.
Gewicht
Die Rucksäcke sind alle sehr leicht für ihr Volumen.
Der Raidlight Responsive 20 ist der leichteste, er wiegt laut Hersteller nur 260g, gewogen habe ich ihn mit 291g (in S/M). Damit ist er auch leichter als mein Camelbak 10l Ultra (303g).
Der Inov8 Race Elite 24 ist unwesentlich schwerer, gewogene 319g bei angegebenen 291g.
Der Montane Via Dragon 20 wird mit 380 oder 390g angegeben (je nach Quelle), gewogen habe ich ihn in S/M mit 409g.
Naja, alle schwerer als vom Hersteller angegeben, aber das ist für das Volumen immer noch sehr leicht.
Volumen
Das Volumen? Hmmm… Die Zahlen klingen immer so schön gerade und dienen häufig ja auch nur als „Modellbezeichnung“. Ein „Responsive 17,8“ klingt nicht so gut…
Bei Ultimate Direction weiß ich, dass die Volumina meist deutlich übertroffen werden (Fastpack 15 hat bis 19l, der Fastpack 20 bis 24l usw.). Leider konnte ich die noch nicht selbst testen.
Ich habe mich also daran gemacht, die Rucksäcke selbst auszulitern.
Ansatz 1: In den Rucksack wird ein Müllsack eingelegt, dieser dann mit Wasser aufgefüllt (bis max. sinnvolle Kapazität).
Das ganze dann gewogen. Masse – Rucksack und Tüte= Volumen des Hauptfaches.
Eine Sauerei, kann ich euch sagen, daher unter der Dusche.
Ich musste hier aber die (recht genaue) Withings Waage nehmen und mich selbst mit Rucksack und ohne wiegen.
Ergebnisse:
Raidlight Responsive 20 = 15,9 l
Montane Via Dragon 20= 21,2 l
Inov8 Race Elite 24= 14,4 l
Inov8 Racepro 18: 14,4 l + Reserven (3l Wasser* (naja, sicher weniger, da die Blase komprimiert wird, aber die seitlichen Flügel fassen sicher alleine auch schon 1,5l), dazu die Vordertasche)
Ernüchternd, bei den angegeben Volumina, außer dem Montane erreicht keiner das angegebene Normvolumen, zumindest nicht im Hauptfach. Der Responsive 20 hat aber auch elastische Seitentaschen, die könnten die restlichen 4l vielleicht packen…
Das ist aber eigentlich nicht das, was ich erwarte!
Im Versuch 2 habe ich die Rucksäcke mit wassergefüllten Packsäcken gefüllt, diese vorher und nachher gewogen, so dass das Füllvolumen feststeht. Natürlich haben die im Unterschied zum Müllsack aus V1 ein größeres Totvolumen und nehmen auch selbst ein geringes Volumen ein.
Aber ich denke, das kann man vernachlässigen…
Nun im Bild was reingepasst hat:
Responsive 20 = 16710ml Wasser + Volumen der Mesh-Seitentaschen
Inov8 24= 18360ml Wasser – der RV geht aber kaum noch zu, keine sonstigen Taschen am Hauptsack
Inov8 18= 16710ml Wasser + Flügel, + Vordertasche
Montane Via Dragon 20= 20240ml Wasser, dabei noch etwas Luft,
24540ml gehen maximal (dann muss man den Rolltop aber direkt mit der Gegenseite verschließen statt mit den normalen Schließen)
Zum Vergleich noch 2 Rucksäcke (OMM Classic 25 und Lowe Liteflite 28)
OMM Classic 25= 20240ml Wasser, noch etwas Luft, 24540ml sind schon extrem voll, dazu kommen aber das Mesh-Vorfach und die beiden Mesh-Seitenfächer
Lowe Lightflite28= 22890ml Wasser, dabei noch etwas Luft, 24540ml maximal
+Mesh-Seitenfächer
Interessanterweise kann der Inov8 Raceelite 24 beim zweiten Versuch deutlich mehr fassen, das liegt aber wohl am Versuchsaufbau, die Mülltüte und der Längs-Reißverschluss passen nicht gut zusammen.
Trotzdem, 16,7l beim Raidlight, 18,4l beim Inov8 Raceelite 24 und keine 25l beim OMM Classic 25 bzw. Lowe Liteflite 28 sprechen nicht für sinnvolle Volumenangaben.
Die 20-24,5l (ich denke bei 22l wäre das Rolltop noch regulär verschließbar und der Rucksack damit noch „laufbar“) beim Montane Via Dragon 20 fallen hier erfreulicherweise positiv auf.
Nässeschutz
Was ebenfalls auffällt (aufgrund der etwas leckenden Mülltüte aus V1:
Nur der Montane ist tatsächlich wasserdicht, er hat auch das stabilste Material und als einziger getapete Nähte. Ob er dauerhaft wasserdicht ist kann ich nicht sagen, aber als einziger hat er bei der tropfenden Tüte nicht unter sich gelassen…
Bei ihm sollte man auch die Luft vor dem schließen des Rolltops rausdrücken, da er sonst aufgeblasen ist.

Weder die Inov8 Modelle, noch der Raidlight sind wirklich regenfest, das relativiert das Mehrgewicht von guten 100g für den Montane. Ein (sehr leichter) 10- 15l Packsack wiegt auch schon 40-50g.
Trinkblase
Alle drei können mit einer Blase ausgestattet werden, dafür sind sie aber unterschiedlich gut geeignet. Die Klettbefestigung gibt es bei allen drei, aber die ist für Camlbak nicht ideal, hier wäre eine Schlaufe besser.

Der Raidlight besitzt ein innenliegendes abgeteiltes Fach mit Klettbefestigung für die Blase, dazu einen Auslass oberhalb des Schultergurtes. Hier passen alle Blasen ganz gut.
Der Inov8 Raceelite 24 besitzt kein abgetrenntes Fach, die Blase muss hier im Hauptfach offen hängen, eine Klettbefestigung ist vorhanden. Aber sinnvoll ist das eher nicht.
Einen Auslass oberhalb der Schulter gibt es ebenfalls.
Der Montane hat das Blasenfach außerhalb des Hauptfaches, als Extrafach zwischen Rückenteil und Packsack. Eine Klettbefestigung gibt es hier auch. Die sehr breite 3l Blase von Raidlight wird seitlich etwas gestaucht und fasst so vielleicht nicht die vollen 3l.
Generell sind würde ich aber bei allen die Trinkflaschen nutzen, zumal auch immer -im Gegensatz zu Trinkblasen- welche mitgeliefert werden.
Bei Raidlight sind zwei Stück der genialen 600ml Weithalsflaschen („Eazy Flasks“) mit verschließbarem „Schnorchel“ mit dabei, Inov8 Raceelite 24 und Montane kommen mit den normalen 500ml Enghals Hydroflasks und kurzen Mundstücken. Bei Montane zwei Stück, der Inov8 kommt mit einer.
Bei Montane und Inov8 wären Schnorchelausführungen gut, dann könnte man besser während des Laufes trinken. Es gibt wenig nervigeres als halbvolle, schwabbelige Softflasks wieder in die passenden Taschen zu stopfen. Leider gibt es hier kein Viagra für Trinkflaschen…
Stöcke
Alle drei haben Stockbefestigungen. Die des Inov8 funktioniert bei mir nicht wirklich. egal ob Falt- oder Teleskopstöcke, das wackelt!
Der Montane besitzt einen soliden Kunststoffrahmen für die Stockspitzen, der Stock wird dann seitlich unter der Achsel getragen. Die Griffe werden mit einem kurzen Gummiseil am Brustteil umschlossen. Das funktioniert, aber ich würde mir einen besseren Verschluss als eine einfache Gummischlaufe wünschen. Zudem ist das System nur bei Teleskopstöcken sinnvoll, Faltstöcke wie meine Leki Microstick sind da nicht geeignet.
Raidlight hat gleich zwei Möglichkeiten. Aufgrund der Seitentaschen und Kompressionsriemen lassen sich die Stöcke entweder seitlich tragen, oder aber durch zwei geniale breite elastische Bänder vor der Brust. Beides funktioniert prima.
Seitlich gehen Teleskop oder Faltstöcke, vor der Brust eher Faltstöcke.
Details
Inov8 Race Elite 24
Vielleicht zuerst zum Inov8 Race Elite 24. Der Rucksack ist relativ solide gefertigt. Der lange Front-RV könnte über die Zeit ein Problem darstellen, vor allem wenn er bis zum Anschlag vollgepackt wird.
Im Hauptfach gibt es noch ein kleines RV-Fach das für ein kleines Handy (iPhone6 geht gerade noch hinein) passt.
Das Fach ist ziemlich unauffällig, ich habe es erst bei der dritten Benutzung zufällig gefunden…
Raidlight Responsive 20
Der Raidlight Responsive 20 wird in Frankreich von Hand gefertigt, der Stoff wird per „Lasercut“ geschnitten und hat darum auch teilweise kleine Lüftungsöffnungen.
Meiner ist von Veronique…
Das Gewebe ist sehr dünn, macht aber trotzdem einen recht robusten Eindruck. Weiß ist leider sehr schmutzanfällig, dafür hat man einen sehr hellen Innenraum und findet so alles besser. Die Nahtversteifung außen hat leider einen anderen, leicht cremefarbenen Farbton, das sieht etwas „vergilbt“ aus. Das Frontpanel ist in einem attraktiven grau- schwarz Verlauf. Der Nationalstolz kommt auch nicht zu kurz. Naja, mir gefällt das Design!


Die Innenseite der Weste ist aus gelbem, leicht gepolstertem Mesh, Front und Seitentaschen aus extrem elastischem Stoff (kein Mesh), ähnlich dem von Salomon Westen.
Alle Nähte sind sauber und hochwertig, die französische Herstellung merkt man.
Das seitliche „Freelock“ genannte Drehrad (beidseitig) funktioniert ähnlich wie das bekannte Boa-System, nur dass hier beim drehen entgegen des Uhrzeigersinnes entriegelt wird, statt durch Zug wie bei Boa. Durch drehen im Uhrzeigersinn wird ein dünner Draht (?) aufgerollt und zieht die Seite gelichmäßig zusammen.
Im Inneren des Hauptsackes findet sich nur das Trinkblasenfach, das direkt ans minimal gepolsterte Rückenmesh anliegt.
Der Rolltop wird mit einem Klett verschlossen, mittig gibt es zwei „Zipfel“ um den Klett zu öffnen. Seitlich gibt es noch je zwei sehr dehnbare Stofftaschen am Hauptfach, dazu je zwei sehr große (sich überlappende) Stofftaschen an den „Schultergurten“. Die Trinkflaschen kann man wahlweise im oberen oder unteren Fach transportieren. Überhaupt passt in die elastischen Taschen sehr viel. Ich kenne das von meiner Salomon Weste, hier ist es fast noch elastischer.
Es gibt pro Seite 2 zwei elastische Kompressionsriemen am Hauptfach, dazu zwei nicht höhenverstellbare Brustgurte, der obere mit demontierbarer Pfeife.
Raidlight benutzt für alle Klickverschlüsse keine Fastexschnallen sondern ein eigenes System, das dünner und leichter ist. Für mich sind diese Verschlüsse das Hauptmanko des Responsive!
Sie sind etwas fummeliger als Fastex, vor allem mit Handschuhen, aber das wäre nicht das Problem. Die Schließen sind nur auf einer Seite einclickbar, das ist in Kombination mit dem Rolltop eine Zumutung. Man kann den Rolltop nur 1, 3 oder 5x umschlagen, eine gerade Anzahl geht nicht. Gerät der Rolltopverschluss unter Druck, so verdreht sich die komplette Schließeneinheit und der (einseitige) Knopf zum Öffnen liegt unzugänglich auf der Innenseite des Riemens…
Überhaupt kann man zwar am Verschluss des Rolltop am Schultergurt den oberen Teil komprimieren, aber auch das ist mühsam. Teilweise gleitet der Riemen auch kaum durch die Schnalle.
Ander als bei Montane lassen sich die beiden Enden des Rolltop auch nicht direkt miteinander verbinden.
Schade, hier hätte man vielleicht 5g Mehrgewicht in Kauf nehmen sollen und zumindest an dieser Stelle normale Fastexschließen verbauen sollen.
Montane Via Dragon 20
Der Via Dragon 20 besitzt das solideste Material – oder zumindest das dickste. Der Hauptsack besitzt als einziger abgedichtete Nähte. Auf der Außenseite findet sich ein Bungeecord zum komprimieren des Inhaltes (und natürlich um nasse Klamotten u.A. zu befestigen) und ein Mesh-Außenfach.
Das Meshmaterial das Montane verwendet ist aber bei weitem nicht so elastisch wie das von Raidlight (oder Salomon). Das Fach hat etwa DVD-Hüllen- Größe. 6 DVD-Hüllen habe ich problemlos reinbekommen.
Seitlich gibt es die Befestigungspunkte fürs Abspannen des Rolltops, ebenso einen Kompressionsriemen um den Pack enger an den Körper zu ziehen. Alles sehr solide und gut zu greifen, anders als bei Raidlight…
Ein paar reflektierende Decals gibt es auch, dazu eine in einem kleinen Fach versteckte Stockschlaufe für den Stocktransport.
Seitlich unterhalb der Kompressionsriemen gibt es noch je ein Meshfach, das ist recht klein, aber für Gels oder (Tipp!) den externen Akku einer Stirnlampe sicher ganz brauchbar.
Auf den „Schulterriemen“ sitzt links oben ein offenes Meshfach (Gels, Riegel), darunter ein großes RV-Fach (iPhone6 passt locker sicher auch noch ein 6 Plus), ebenso die gefüllte 500ml Softflask. Dazwischen findet sich noch ein angenähter kurzer Bungeecord für die Stockbefestigung.
Auf der rechten Seite gibt es oben ein schlankes RV-Fach (Gel, Riegel, Riegelhandy,..), darunter ein offenes Fach für die Trinkflasche.
Ganz oben finden sich noch je ein Kompressionsriemen um den Hauptsack näher heranzuziehen.
Der Brustgurt besteht aus einem elastischen Band oben, das ist auf vier Stufen höhenverstellbar. Eine Seite ist verriegelt, die andere wird einfach eingehängt.
Unten sitzt ein 5cm breiter elastischer Gurt mit Klettverschluss.
Der Rolltopverschluss ist schön versteift und funktioniert problemlos. Klickt man den Fastexverschluss nicht seitlich ein, sondern die beiden Schließen des Rolltop ineinander, dann passt noch etwas mehr in den Rucksack. Das ist aber eher was für den Ausnahmefall.
Zwischen Hauptsack und Rückenmesh findet sich das Fach für die Trinkblase. Hier findet sich auch ein Klett um die Blase oben zu befestigen.
Trageverhalten
Auf dem Trail mussten die Rucksäcke zeigen, dass sie eine Last auch wackelfrei am Rücken halten können. Ich habe dafür div. Klamotten und mit Wasser gefüllte PET Flaschen reingestopft. Die Belastung betrug 5kg, damit bekommt man auch einen Overnighter hin. Wasser kommt da noch dazu, aber das hängt in den Softflasks vorne.
Der Raidlight besitzt mit den elastischen Riemen und dem Boa-System die ausgeklügeltste Technik. Tatsächlich lässt sich der Rucksack so gut anpassen. er bleibt ziemlich wackelfrei. Leider haben in den Testläufen die Flaschen extrem in den Rücken gedrückt. Da er nicht weniger Polster als der Inov8 hat und er Montane nur etwas mehr, liegt das wohl an der -für mich?- unpassenden Position an der die Flaschenböden zum Liegen kommen. Besseres Packen würde hier helfen. Bei echtem Gepäck wäre das dann Kocher/ Topf/ Gestänge die umsichtig verpackt werden müssten. Das Boa-System funktioniert recht gut.
Die beiden -nicht höhenverstellbaren- elastischen Brustgurte werden über -etwas fummelige- Clips geschlossen. Es gibt seitliche (elastische) Kompressionsriemen sowie die oberen Kompressionsriemen, die am Rolltop ansetzen.
Der Inov8 Race Elite 24 sitzt – im Gegensatz zum Race Pro 18 – gut und rutscht auch nicht wie letzterer ständig mit dem Hüftgurt nach oben. Er besitzt seitlich jeweils zwei Kompressionsgurte, die man für einen wackelfreien Sitz beide stark anziehen sollte, dazu noch die beiden elastischen Kompressionsschnüre für den Inhalt. Ist das geschehen, so sitzt auch der Inov8 gut am Rücken. Er baut sehr lange, aber das stört nicht wirklich.
Auf der Brustseite gibt es zwei nicht höhenverstellbare elastische Straps mit solidem Fastexverschluss.
Der Montane Via Dragon 20 besitzt ein System mit einem breiten elastischen Bauchgurt, der einfach mit Klett verschlossen wird. Das funktioniert überraschend gut. Nur bei abgestelltem Rucksack klettet sich der Verschluss häufig mal zu. Dazu kommt ein elastischer Brustgurt (Höhenverstellbar) der eingehakt wird. Etwas fummelig, aber man gewöhnt sich daran.
Zusätzlich gibt es noch je einen seitlichen Kompressionsgurt und ein elastisches „Drawcord“ für die Inhaltskomprimierung. Interessanterweise trägt sich der Montane am wackelfreisten und bequemsten der drei. Mit einer Ausnahme, zumindest bei mir drückt der breite Klettgurt genau auf den HF-Brustgurt. Mit HF am Handgelenk oder dem Rhytm+ (Oberarm) aber kein Thema.
Microadventure?
Die Frage ist ja auch immer: „Passt alles rein?“. Darum habe ich ein paar Probesets gepackt…
Ich habe mal ein paar Sets gepackt, jeweils Schlafsack, Isomatte, Kochset, Stirnlampe, Erste Hilfe Set, warme Jacke, Regenjacke und Biwaksack bzw. Zelt.
Set 1:
Arcteryx Shakedry Regenjacke (126g), Berghaus Primaloft Smock (161g), 1.Hilfe Set (208g), Petzl Reactik+ (112g), (Nordisk Grip 2,5 Isomatte (383g), Rab Neutrino Endurance 200 (wasserfester Daunenschlafsack bis 0°C) (753g), Jetboil Flash (inkl. Kaffeepresse, Gas) (646g). Summe 2389g
Etwas Klamotten passen ja eigentlich immer noch rein. Wasser und Nahrung fehlt aber noch…
Beim Montane komme ich so auf gerade mal 2,8kg, dabei ist noch viel Platz, trotz des relativ voluminösen Schlafsackes. Im Responsive ist noch etwas Rest, ebenso im Inov8, hier sind es je 2,7kg.
Set 2:
Hier habe ich den Rab Schlafsack durch den OMM Raid 1.0 Schlafsack (343g) und den LACD Biwaksack (263g) ersetzt.
In der Kombination ist nochmal etwas mehr Platz übrig, dazu ist die Kombination auch noch leichter (2242g), das macht mit dem Montane nur 2650g.
Es wird komfortabler, statt des minimalistischen LACD kommt nun das Molecule Bivy (616g, Atmungsaktiv, Moskitonetz) von Outdoor Research in die Säcke. (3000g, im Montane 3410g)
Auch hier passt alles wieder in die Rucksäcke, der Responsive ist bereits relativ voll.
Nimmt man statt eines Biwaksackes ein Einmannzelt (Coleman Rigel X, 986g), dann wird es nochmals etwas voller (3370g, 3780g mit Montane)
Beim Raidlight wird es durch das Gestänge des Zeltes etwas knapp mit dem Rolltop, es geht aber noch zu.
Passt ein Zweipersonenzelt (Naturehike 1765g) auch noch rein?
Es wird knapp im Raidlight, aber es passt gerade noch so. Im Montane ist sogar noch etwas Platz, im Inov8 wird es schon ziemlich eng.
Zum Abschluss dann noch die Luxuskombi mit Rab Schlafsack statt OMM…
Diese Kombi passt nur in den Montane, der ist dann aber auch ziemlich voll.

Ich würde mal sagen, dass man mit allen drei Rucksäcken für einen Overnighter gut gerüstet ist. Zumindest mit Biwaksack und evtl. Tarp reichen alle vollständig aus, der Montane fast nochmals etwas mehr.
Hier noch ein kleines Set mit Titantasse (86g), Hobokocher (68g) und Esbit (43,5g)



Dieses kleine Set passt übrigens auch in meinen Camelbak Ultra 10, der ist dann aber ziemlich gestopft voll. Mit 2,1kg („Base Weight“) ist man hier auf der ultraleichten Seite.
Der Raidlight Responsive 20 ist aber sogar noch 10g leichter und deutlich größer.
Aber auch Inov8 und Montane sind nur minimal schwerer. In meinen Augen die bessere Wahl!
Preis
Preislich habe ich alle drei Rucksäcke zum Schnäppchenpreis erstehen können, wobei das beim Raidlight vielleicht etwas übertrieben ist.
Der Raidlight kostet regulär €189,95 und ist damit der teuerste der drei. Ich habe ihn für €141,99 bei Bike 24 erstanden, das kostet er dort aktuell immer noch.
Der Montane Via Dragon 20 ist mit regulären €164,95 schon günstiger, bei bike24 kostet er aktuell €111,99. Da es eine britische Firma ist, konnte ich ihn bei einer Aktion von sportshoes.com für fantastische €74,09 erstehen.
Der Inov8 Race Elite 24 ist mit einem Listenpreis von €130 der günstigste, er ist aber nicht mehr im offiziellen Programm von Inov8, daher als Auslaufmodell teilweise deutlich günstiger zu bekommen. Bei Bike 24 aktuell €96,90, ich habe ihn ebenfalls aus UK und bei Sportshoes.com €45,59 bezahlt…
Fazit
Der Inov8 Race Elite 24 besitzt zwar bei weitem keine 24l, ist aber trotzdem ausreichend groß. Durch den langen Front-RV ist der Inhalt übersichtlich, aber der RV könnte auf Dauer eine Schwachstelle darstellen.
Für Stöcke und Trinkblase ist der Rucksack nichts, aber er trägt sich auch mit Last gut und hat ein recht langes Rückenteil, damit kann auch ein längeres Zeltgestänge untergebracht werden. Die beiden per RV verschließbaren Flaschentaschen können so auch gut für ein Smartphone genutzt werden.
Leider wird nur eine Flasche ohne Trinkhalm beigelegt.
Der Inov8 Race Elite 24 ist ein zuverlässiger, leichter und aktuell günstiger Laufrucksack mit guter Übersichtlichkeit
Der Raidlight Responsive 20 ist eher als Rennrucksack für Etappenrennen (vor allem den MDS) konzipiert. Das sehr geringe Gewicht geht leider etwas auf Kosten der Praxistauglichkeit (Verschlüsse). die Verarbeitung ist Top und auch mit Last sitzt er dank des Freelock-Systems sehr solide. Er hat auch die größten Fronttaschen.
Die 20l erreicht er leider nur zusammen mit den Seitentaschen, dafür kann er mit einer sehr guten Stockbefestigung und tollen 600ml Softflasks punkten.
Ein vollwertiger Racepack, gemacht für Etappenrennen wie den Marathon de Sable, aber auch eine gute Alternative zu klassischen 10l Laufwesten
Der Montane Via Dragon 20 hat mich sehr überrascht – positiv. Eigentlich wollte ich ihn aufgrund einer Empfehlung nur mal ausprobieren, jetzt hat er mich am meisten überzeugt. Klar, der Raidlight ist etwas leichter (-120g), aber der Dragon hat mit Abstand das größte Volumen und den besten Wetterschutz. Darüber hinaus punktet er auch noch mit sehr guten Trageeigenschaften und vielen geschlossenen Taschen.
Schön wären noch ein etwas stretchigerer Meshstoff und Trinkflaschen mit verlängertem Schlauch. Das Trinkblasenfach bräuchte ich hingegen nicht unbedingt.
Der Montane Via Dragon 20 ist ein ausgewachsener und solider Laufrucksack mit tollem Sitz, Regenschutz, großem Volumen, passablem Gewicht und das zu einem vernünftigen Preis – mein persönlicher Testsieger!
Disclaimer: Die getesten Rucksäcke habe ich alle selbst gekauft (ja, ich weiß, dass ich spinne…), eine Verbindung mit den Firmen gibt es nicht.
Hi Ralph,
leider ist schon wieder Weihnachten :-). Ich habe einen Adventskalender sehr genossen und mich jeden Tag sehr auf den neuen Beitrag gefreut. Vielen, vielen Dank für deine ganze Arbeit! Auch natürlich für deinen Beiträge während dem Jahr, die Videos und Podcasts!
Ich hoffe, dass du trotz deiner bereits recht vollständigen Ausstattung, noch tolle Geschenke unter dem Weihnachtsbaum findest. Ich wünsche dir also geruhsame Weihnachten mit Viel Zeit für alles was Spass macht!
Viele Grüße, Markus
Danke schön! Freut mich, wenn die Artikel dir gefallen haben. Nächstes Jahr geht es sicher weiter (wahrscheinlich früher, ich habe ja noch nicht alle Einzeltests von der Stirnlampen geschrieben, es fehlen noch einige…).
Viele Grüße und frohe Weihnachten!
Ralph
Sehr informativ, vielen Dank für den tollen Post und frohe Weihnachten!