Adventskalender Türchen #23 – Mehr Grip! Die Snowline Chainsen

Laufen in Eis und Schnee? Macht Spaß!

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Ich habe auch ein paar Salomon Snowcross CS, eine Art Speedcross mit halbhohem Schaft und Spikes. Der bietet Top Grip auf Eis, aber auf Asphalt läuft sich der leider nicht wirklich gut. Da wir selbst hier im tiefsten Süden Deutschlands nur selten komplett eingeschneit sind, kommt der Snowcross nur sehr selten zum Einsatz.

Das Problem:
Die Straßen sind meist mehr oder weniger geräumt, die Wege dafür komplett verschneit und vereist. Darum heißt es hier entweder eine unbequemer Strecke zum Weg und dort Grip, oder eben gut auf der Straße unterwegs und ein rutschiger Weg…
Door to Trail eben. Aber da kommen die Snowline Chainsen, das sind Schuhketten/ Grödel ins Spiel.

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Die bleiben bis zum Weg/ Trail in der Tasche oder im Rucksack, sind in Sekunden montiert – der Gummiteil werden einfach über die Schuhe gezogen. Fertig.

Obwohl die Ketten die Schuhe natürlich schwerer machen, so bleiben sie beim Laufen eigentlich überraschend unauffällig. Beim Laufen sitzen sie fest, klappern nicht, verleihen aber einen phantastischen Grip.

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Demontiert sind sie fast genauso schnell, die Gummilasche hinten an der Ferse greifen und nach unten abziehen. Die Lasche könnte allerdings etwas länger sein um sie mit Handschuhen besser greifen zu können.

Im Unterschied zu den günstigen „Anschnallspikes“, besteht die komplette Unterseite aus stabilem Edelstahl (Kette + „Zacken“), nicht aus Gummi mit kleinen Spikes.

Es gibt mehrere Modelle, für Trailrunner kommen aber eigentlich nur die Modelle Trail (etwas leichter und 7,5mm Zacken) und Light (minimal schwerer und 10mm Zacken). Die Chainsen Pro sind die etwas massigere Profiversion der Light.

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Trail und Light
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Trail und Light
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Trail und Light

Fürs Traillaufen sind beide gut geeignet, einen Unterschied habe ich eigentlich nicht wirklich beim Laufen gespürt. Die Trail wiegen 100g/ Stück, die Light 128g. Den Unterschied merke zumindest ich nicht. Die längeren Lights haben evtl. noch etwas mehr Grip, aber ich denke der Vorteil liegt hier bei etwas tieferem Schnee oder Schneeauflagen auf Eis. Bei Restschneefeldern im Frühsommer sind die Light sicher die bessere Wahl.

 

 

Die Ketten kommen in einem Packbeutel, der wiegt ca. 40g und ist sehr solide, evtl. könnte man da noch mal etwas Gewicht sparen und eine Plastiktüte o.Ä. wählen – kommt darauf an, wo man sie unterbringt. Die Zacken sind nicht wahnsinnig schwarfkantig, aber wenn ich die auf Druck in einen Rucksack packe, dann werden die sich sicher durch eine Tüte durchreiben und evtl. an sonstigem Equipment reiben oder kratzen. Davor schützen die mitgelieferten Beutel (mit RV-Verschluss) zuverlässig. Ganz ohne Tasche würde ich sie nicht unbedingt verstauen, das liegt aber eher daran, dass sie vom Schnee noch etwas „restnass“ sind oder schlammverkrustet – je nach Anwendung.

 

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Anwendung ist einfach.

Die koreanische Firma Snowline gilt als Erfinder dieser Schuhketten und gibt2 Jahre Garantie, spricht aber von mind. 6 Jahren Haltbarkeit. Trotz häufigeren Einsatzes auf Schotter sehe ich bei meinen auch noch keine Spuren von Abnutzung.

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Auch an Asics GT2000 GTX – Straßenlaufschuhen

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Snowline empfiehlt die Trail für etwas softere Einsätze (Eisige Wege) während die Light auch für Schneefelder tauglich sein sollen. Das mit den Scheefeldern habe ich nicht ausprobiert. Richtige Grödel mit meheren cm Zacken ersetzen sie beide nicht, aber gerade beim Queren von Altschneefeldern sind sie trotzdem eine extreme Verbesserung.

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Zackenabdruck beim Speedcross

Trageverhalten/ Laufstil

Ich konnte bei mir keine große Änderung des Laufstiles feststellen, auf hartem Schnee und Eis hatte ich nur immer guten Grip und war deutlich sicherer unterwegs. Gerade bei kurzen Sprints merkt man das sehr positiv.

Zum Video bei Youtube. Achtung, du wirst direkt zu Youtube weitergeleitet.

Auch auf matschigem Untergrund haben die Ketten eine sehr gute Figur gemacht. Die Salomon Speedcross 3 sind ja nicht gerade für ihren mangelnden Grip bekannt, aber sogar hier haben die Ketten den Grip im Matsch nochmals deutlich verbessert. Also auch im Herbst schon eine sinnvolle Investition. Oder auch in Kombination mit eher weniger schlammtauglichen Schuhen (z.B. den Salomon Sense Pro) sicher eine Überlegung wert.

Im Vergleich zu den Snowcross laufen sie sich die Ketten auf Schnee eher besser, auf Asphalt sind die Spikes des Snowcross etwas im Vorteil, aber groß ist der Unterschied nicht. Beide laufen sich hier etwas „unrund“.

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Der Vorteil liegt eben auch hier darin, dass ich sie erst bei Bedarf montieren kann.

Wenn es nicht auf das letzte Gramm ankommt, dann würde ich die Chainsen Light empfehlen, die sind nochmals etwas universeller als die Trail und laufen sich auf dem Trail mindestens genauso gut.

Preis

Preislich liegen die Ketten bei ca. €40 für die Trail und ca. €50 für die Light. Das liegt über den €20 für günstige Chinaketten mit dem gleichen Prinzip, aber die Qualität passt hier. Auch der Gummi bleibt sehr lange elastisch, ich könnte mir vorstellen das günstigere hier evtl bei Kälte oder mit der Zeit spröde werden. Getestet habe ich diese günstigen Ketten aber nicht. Wenn du damit Erfahrungen hast, dann poste das doch für alle unten in den Comments!

Fazit

Für mich sind Ketten tatsächlich die vielseitigere Alternative zu Spikesschuhen. Meine (Salomon Snowcross und Inov8 Oroc 350) kamen zusammen sicher unter 10x (wenn überhaupt!) zum Einsatz. Schade bei dem Preis. Die Ketten sind hier zwar etwas schwerer, aber die kann ich eben auch erst montieren, wenn ich sie brauche und vielleicht auch im Sommer mitnehmen um auch mit „Hardground“-Schuhen sicher einen matschigen, Steilen Weg herunterzukommen. Nur wer tatsächlich sehr häufig auf Schnee/ Eis läuft und die Wege auch nicht teilweise geräumt sind, der fährt mit Spikesschuhen aufgrund des niedrigeren Gewichtes vielleicht besser.

DIE universellere Alternative zu Spikesschuhen und das extra Quäntchen Sicherheit auf Eis und Schlamm!

 

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Ich habe die Ketten vom Importeur Kochalpin für diesen Test zur Verfügung gestellt bekommen. Weitere „Testvorgaben“ o.Ä. gab es nicht, dieser Test spiegelt ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.

 

2 Kommentare zu „Adventskalender Türchen #23 – Mehr Grip! Die Snowline Chainsen

  1. Ich möchte Dir für die ausführliche und anschauliche Vorstellung der Snowline Schuhketten danken. Dein Bericht hatte mich zum Kauf der Snowline Chainsen Trail veranlasst und ich möchte meine Erfahrungen zur Verwendung mit Minimal- bzw. Barfußschuhen ergänzen, die ich seit knapp einem Jahr ausschließlich trage.

    Nachdem dieses Jahr der erste Schnee gefallen war, musste ich leider feststellen, dass meine Minimalschuhe bereits bei leichtem Schneematsch so gut wie gar nicht mehr zu verwenden sind. Die Sohlen, insbesondere meiner nimbleToes sind dann dermaßen glatt, dass ich relativ schnell „auf der Nase liege“, wo andere noch trittsicher durch die Landschaft laufen. So mussten dann Schuhketten oder Ähnliches her.

    Bestellt hatte ich mir die Chainsen Trail zunächst in der Größe XL, da ich Schuhgröße 44 – 45 habe. Da XL zu groß war, hatte ich die Schuhketten in die Größe L getauscht, die für Schuhe in Größe 40 – 44 angegeben ist. Auch in der kleineren Größe passen die Schuhketten leider nicht hundertprozentig zu Minimalschuhen, doch möglich ist die Verwendung. Das Problem liegt wahrscheinlich daran, dass Minimalschuhe im Gegensatz zu anderen Schuhen über eine sehr flache Sohle verfügen und zumindest meine auch an der Ferse sehr flach geschnitten sind. Damit nun die Schuhketten auch im Fersenbereich der Sohle aufliegen, muss ich das hintere Gummi der Chainsen Trail so hoch ziehen, dass es nicht mehr auf der Fersenkappe aufliegt, sondern bereits auf der Achillessehe, was dann ein klein wenig auf die Sehne drückt. Ich denke, das ist zumindest für kürzere Strecken machbar, wobei ein längerer „Härtetest“ mangels Schnee noch aussteht. Zu spüren sind die Schuhketten übrigens durch die dünnen Sohlen; doch keineswegs unangenehm. Getestet habe ich die Chainsen Trail übrigens mit meinen nimbleToes, SoleRunner Pure und auch Vibram FiveFingers Trail Zehenschuhen. Bei den FiveFingers ist die Verwendung der Schuhketten leider nicht möglich. Da keine durchgängige Zehenkappe vorhanden ist, rutschen die Schuhketten vorn zwischen die Zehen und liegen dann nicht mehr auf den Sohlen auf.

    Nun warte ich auf den ersten Schnee- und Eiseinsatz meiner Chainsen Trail und wünsche allen ein (wenn auch verspätetes) Neues Jahr und viel Spaß beim Laufen Walken und Wandern.

    Bernd

    1. Hallo Bernd!
      Herzlichen Dank für deine Erfahrungen! Minimalschuhe sind für mich (noch?) kein Thema. Außer ein paar 5-Fingers im Sommer für ein paar kurze Einheiten. Naja, dank Fußbodenheizung laufe ich daheim dafür fast ganzjährig barfuss oder in Socken rum.
      Dann wünsche ich Dir viele schöne Touren mit den Ketten!

      Herzliche Grüße
      Ralph

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