2022-03-24
In der Landschaftsfotografie kein ganz so großes Thema, aber wenn es um Bäume -oder sogar Gebäude- geht, extrem wichtig.
Bei dieser schönen Kapelle in Buch (bei Aulendorf) hatte ich dieses Problem. Durch die Nähe zum Motiv (Panorma aus 24mm- Hochkantaufnahmen) ergab sich eine unschöne perspektivische Verzerrung. Die Kapelle scheint dabei nach hinten zu kippen, parallele Kanten erscheinen nicht parallel.
Nikon Z6 + Z24-200@24mm, ISO100, f/9.5, 1/250s, Panorma aus 11 Hochkantbildern
So sah z.B. eine nicht korrigierte Einzelaufnahme aus:


Lösungen
Für das Problem der stürzenden Linien gibt es mehrere Lösungsansätze:
- Das Objekt möglichst nicht „von unten hoch“ fotografieren, sondern aus einer mittigen Perspektive.
Das hätte hier aber ein ca. 3m hohes Stativ bedeutet… - Weit vom Objekt weggehen und eine längere Brennweite benutzen.
Das ergibt hier eben andere Bilder, da dann Bäume vor der Kapelle stehen, siehe Beispiele weiter unten. - Ein Objektiv mit Shift-Funktion nutzen – das hatte ich gerade nicht dabei (ich habe ein ca. 30 Jahre altes vollmanuelles Nikon PC 28mmf3.5).
- In der Nachbearbeitung die Perspektivische Korrektur (z.B. in Lightroom) benutzen.
Das habe ich hier gemacht. Es funktioniert auch sehr gut, allerdings verliert man dabei einiges vom Bild, da sollte man darauf achten, dass bei der Aufnahme das viel „Fleisch“ an den Rändern bleibt.



Zur Not kann man allerdings die weißen Bereiche auch in Photoshop sinnvoll füllen („inhaltsbasierte Füllung“) und mit dem Klonstempel fein korrigieren.
Das habe ich z.B. auch mit meinem eigenen Schatten im Bild gemacht…
Tipp:
Perspektive Verzerrung fällt vor allem bei gerade Linien, wie in der Architektur auf. Falls man das Problem nicht bei der Aufnahme schon lösen kann, dann sollte die Aufnahme ruhig noch weitwinkliger sein, bzw. aus etwas weiterer Entfernung als eigentlich benötigt, damit man am Rand noch genug Raum für die perspektivische Korrektur hat.
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