2022-04-02
„Ein Objektiv muss vor allem scharf sein“ – klar. Aber ist das wirklich so wichtig?
Naja, es gibt eine große Gruppe von Fotografen, die gerade auf optisch „unperfekte“ Objektive stehen und hunderte von Euro für „Altglas“, wie z.B. das Zeiss Trioplan oder andere Linsen mit „interessantem“ Abbildungsverhalten ausgeben. Manche entfernen sogar Linsenelemente an ihren Objektiven oder verwenden Objektive für völlig andere Einsatzzwecke, wie alte Diaprojektorobjektive.
Tatsächlich will ich natürlich ein möglichst optisch perfektes Objektiv haben, andererseits setzte ich dann doch meist eine künstliche Vignette, oder nutze gar den Orton-Effekt um das Bild „weicher“ zu bekommen.
Hier im Bild ist der Effekt ein „natürlicher“. Das Objektiv ist optisch sehr gut, aber durch die ins Objektiv einfallende Sonne wird der Kontrast im Bild extrem herabgesetzt und alles überstrahlt – gerade dadurch entsteht aber andererseits wieder ein „träumerischer“ Effekt, auch ganz ohne Filter!
Fujifilm X-E3 + XF60mm Macro, f/2.4, ISO 200, 1/1400s
Wichtig, dieser Effekt tritt besonders deutlich bei maximal geöffneter Blende auf!
Man muss stark mit dem Winkel experimentieren, in dem die Sonne in die Linse strahlt, der Effekt kann dabei stärker oder schwächer ausfallen.

Tipp:
Optische Eigenschaften von Objektiven werden häufig völlig überschätzt. Häufig sind es gerade die kleinen „Unperfektheiten“ die den besonderen Zauber ausmachen! Ist das bei Menschen eigentlich nicht genauso?
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